EnBW rechnet mit weiterem Kostenverfall bei Windkraft-Projekten

Der Energiekonzern EnBW geht davon aus, dass das von der Bundesregierung eingeführte System staatlicher Ausschreibungen den Kostendruck auf Windkraft-Projekte noch weiter erhöhen könnte. Das schreibt die „Welt“ in ihrer Samstagausgabe. EnBW hatte im April die erste staatliche Ausschreibung für Offshore-Windparks mit der Zusage gewonnen, erstmals völlig ohne Subventionen auszukommen.

Der Windpark „He Dreiht“ soll sich nach der Betriebsaufnahme im Jahre 2025 ausschließlich über den Strommarkt refinanzieren, eine Förderung durch die sogenannte EEG-Umlage entfällt. „Wir haben in Onshore-Auktionen in der Türkei in diesem Jahr sogar schon negative Preise gesehen“, sagte Dirk Güsewell, Leiter Erzeugung Portfolioentwicklung bei EnBW, auf einem Energiekolloquium der „Welt“ in Berlin: „Da haben die Investoren gesagt, ich kann nicht nur mit den Marktpreisen leben, ich kann davon sogar noch etwas abgeben.“ Man stehe an der Schwelle einer Entwicklung, nach der sich „die Energiewende marktgetrieben weiter entwickeln wird“. „Die Erntejahre der Energiewende sind jetzt in Sicht“, sagte der Direktor der Denkfabrik „Agora Energiewende“, Patrick Graichen auf der „Welt“-Tagung. Die Kosten der Stromerzeugung der drei zentralen Ökostrom-Technologien Wind-Offshore, Wind an Land und Fotovoltaik seien im Schnitt auf nur noch fünf bis sechs Cent pro Kilowattstunde gefallen. „Und das würde Strom aus einem neuen Kohle- oder Gaskraftwerk auch kosten.“ Laut Graichen werde die EEG-Umlage, mit der die Verbraucher die Ökostrom-Produktion fördern, ab etwa 2023 ihren Höchststand erreichen und danach sinken.

Foto: Windräder, über dts Nachrichtenagentur

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