Erst der Reifencheck – dann die Urlaubsfahrt starten

Reifencheck
Wenn es mit dem Auto in den Urlaub geht, dann können schnell schon einmal ein paar Tausend Kilometer auf den Tacho und vor allem auf die Reifen kommen. Aus diesem Grund sollte vor Antritt der Urlaubsreise überlegt werden, ob die Reisen die geplante Urlaubstour noch mitmachen. So wird vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) geraten, keinesfalls auf der „letzten Rille“ loszufahren. Der Grund ist, dass sich die Reifen unterwegs weiter abnutzen und wenn die Profiltiefe bereits hart an der Grenze zu dem empfohlenen Mindestmaß von drei Millimetern liegt, dann ist es besser, die Reifen noch vor der Urlaubsfahrt zu erneuern.

Zwar schreibt der Gesetzgeber „nur“ eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimeter vor, aber nach der gängigen Expertenmeinung ist das zu wenig, um beispielsweise auf nasser Fahrbahn genügend Grip zu haben. Denn je weniger Profil vorhanden ist, desto größer ist die Gefahr vor Aquaplaning. Mithilfe des Messingrandes einer Ein-Euro-Münze kann das Profil ganz einfach geprüft werden. Sollte der Rand vollkommen in den Profilrillen verschwinden, dann ist die empfohlene Verschleißgrenze noch nicht erreicht.

Reifencheck: Fünf Punkte zum perfekten Reifen

Bevor es mit dem Auto oder dem Wohnmobil in den Urlaub geht, heißt es also Reifen überprüfen und dabei sollten fünf Punkte beachtet werden:

  1. Die Profiltiefe

Ein Sommerreifen sollte eine Mindestprofiltiefe von drei Millimeter aufweisen, denn je weniger Profil der Reifen aufweist, desto höher ist die Auquaplaninggefahr. Ein Sommerreifen mit einer Profitiefe von drei Millimetern hat bei 100 km/h auf nasser Fahrbahn noch ein wenig Kontakt zur Fahrbahn, während eine Reifen mit einer Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimeter (gesetzlich vorgeschrieben) aufschwimmt und das Fahrzeug nur noch schwer zu kontrollieren ist.

  1. Der Luftdruck

Weist der Reifen zu wenige Luftdruck auf, dann bedeutet weniger Fahrstabilität, höherer Verschleiß, ein längerer Bremsweg und im schlimmsten Fall sogar einen geplatzten Reifen. Was den optimalen Luftdruck angeht, so sollte dieser stets dem vom Hersteller empfohlenen bei voller Belastung entsprechen. Wird der Luftdruck gemessen, sollte das möglichst nur an handwarmen Reifen geschehen.

  1. Reifenalter

Besonders Reifen, die älter sind als fünf Jahre sollten häufiger auf Schäden überprüft werden, denn der Gummi wird mit steigenden Alter spröde und auch das Ausfallrisiko steigt. Aus Sicherheitsgründen sollte ein Reifen nach acht Jahren in jedem Fall erneuert werden und nicht dauernd genutzte Reifen sind nach sechs Jahren zu ersetzen. Das Alter der Reifen kann an der DOT-Nummer erkannt werden, die an der Flanke des Reifens zu finden ist. Sie zeigt die Produktionswoche und das –jahr an. So bedeutet „1912“ beispielsweise, dass der Reifen 2012 in der 19. Kalenderwoche hergestellt wurde.

  1. Beulen, Risse und Schäden

Regelmäßig sollten die Reifen auf Beschädigungen wie Beulen, Risse und Einfahrschäden untersucht werden. Allerdings sind viele Schäden nicht auf dem ersten Blick erkennbar und wer sich unsicher ist, ob er doch einmal unsanft eine Bordsteinkante oder ein Schlagloch erwischt hat, der sollte dann von einem Experten prüfen lassen, ob mit dem Reifen alles in Ordnung ist. Der Grund ist, dass ansonsten Unwuchten entstehen, die zu einem Reifenplatzer führen können.

  1. Das Ersatzrad

Beim Reifencheck sollte keinesfalls das fünfte Rad am Fahrzeug vergessen werden, denn es passiert schnell, dass ein Nagel in den Reifen eingefahren wird oder aber ein Reifen platzt, weil ein Schaden unentdeckt geblieben ist. Ist dann ein gut gewartetes Ersatzrad an Bord, kann ohne Probleme der nächste Reifenfachhandel erreicht werden. Wer auf ein Ersatzrad verzichten möchte, der sollte in dem Fall ein funktionstüchtiges Reifenpannenset mit dabei haben, mit dem er dann jedoch nur bis zur nächsten Werkstatt fahren sollte. Der Grund ist, dass die schmalen Notreifen nur für eine Geschwindigkeit von max. 80 km/h ausgelegt sind und auch nur für eine Strecke von höchstens 80 Kilometer.

Ein wichtiger Reifentipp

Wer noch im Frühjahr mit Winterreifen fährt oder sogar im Sommer der sollte vor der großen Urlaubsfahrt umrüsten, denn die Ganzjahres- oder Winterreifen sind einfach nicht auf hohe Temperaturen ausgelegt. Sie weisen eine schlechtere Fahrstabilität auf, eine erhöhte Gefahr von Aquaplaning und auch einen längeren Bremsweg. Es sollte stets zur eigenen und auch zur Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer mit Sommerreifen gefahren werden und zudem wird auch weniger Sprit verbraucht.

Hinweis: Im Sommer darf in Italien nicht mit Winter- oder Ganzjahresreifen gefahren werden. Die Geschwindigkeitszulassung ist für diese Reifen niedriger, als die in der Zulassungsbescheinigung angegebenen Serienbereifung und wer dagegen verstößt, der handelt sich eine hohe Geldbuße ein und muss sogar damit rechnen, dass das Fahrzeug beschlagnahmt wird oder noch vor Ort die Bereifung auf die richtige Bereifung umgestellt werden muss.

Wichtig: Auch andere Sicherheitsfaktoren nicht vergessen

Doch nicht nur der Reifencheck gehört dazu wenn das Fahrzeug für den Urlaub startklar gemacht wird. Sondern es muss auch überprüft werden, ob die Lichtanlage reibungslos funktioniert, alle Flüssigkeiten in ausreichender Menge vorhanden sind und das gilt vom Öl bis hin zum Kühlwasser. Auch ob die Abgasanlage intakt ist, sollte überprüft werden. Wenn es in heiße Gefilde geht, ist eine Überprüfung der Klimaanlage ebenso anzuraten.

(sp)

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