75 Jahre Deutscher Gewerkschaftsbund: Steinmeier fordert Zuversicht – Video

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Die deutsche Wirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Reformstau und die Rezession belasten Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. In dieser Zeit feiert der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) sein 75-jähriges Bestehen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Scholz nutzen den Anlass, um Forderungen an den DGB und die Bundesregierung zu stellen.

Steinmeiers Appell an den DGB

Bundespräsident Steinmeier hält in seiner Festrede einen eindringlichen Appell an den DGB. Er betont die Wichtigkeit des Gewerkschaftsbundes in Zeiten der Krise: „Der DGB ist das Rückgrat unserer Sozialen Marktwirtschaft. Jetzt, da die Unsicherheit wächst und der Reformstau droht, braucht unser Land den Deutschen Gewerkschaftsbund mehr denn je.“

Steinmeier fordert vom DGB, trotz der widrigen Umstände optimistisch in die Zukunft zu blicken: „Lassen Sie sich von Rückschlägen nicht entmutigen. Bleiben Sie zuversichtlich, auch wenn die Herausforderungen gewaltig sind.“ Er ermutigt die Gewerkschaften, ihre Stimme weiterhin klar und deutlich in die gesellschaftliche Debatte einzubringen. „Ihre Stimme wird gebraucht. Mischen Sie sich ein, streiten Sie mit, aber verlieren Sie den Kompass nicht.“

Scholz‘ Forderungen an die Bundesregierung

Auch Bundeskanzler Olaf Scholz nutzt den Festakt, um Forderungen an die Politik zu richten. Er betont, dass die Bundesregierung weitere Reformen angehen muss, um den Reformstau aufzulösen: „Wir müssen die Weichen für die Zukunft unseres Landes stellen. Das bedeutet, dass wir Reformen entschlossen angehen müssen – im Sozialstaat, in der Wirtschaftspolitik, im Bildungssystem.“

Scholz sieht dabei vor allem die Digitalisierung und den Klimawandel als zentrale Herausforderungen, die angegangen werden müssen. „Wir müssen unsere Infrastruktur modernisieren, unsere Industrie klimaneutral umbauen und gleichzeitig den sozialen Zusammenhalt in unserem Land stärken.“ Dafür brauche es den Dialog und die Unterstützung der Gewerkschaften.

Der DGB als Partner der Bundesregierung

Der Vorsitzende des DGB, Reiner Hoffmann, betont in seiner Rede die Bedeutung einer engen Partnerschaft zwischen Gewerkschaften und Regierung. „Nur gemeinsam können wir die großen Herausforderungen unserer Zeit meistern.“ Er sichert der Bundesregierung die Unterstützung des DGB zu, mahnt aber auch Tempo bei den nötigen Reformen an.

Hoffmann verweist darauf, dass der DGB in den vergangenen Jahren erfolgreich für die Interessen der Arbeitnehmer eingetreten sei. So habe man etwa bei der Erhöhung des Mindestlohns oder der Einführung der Grundrente wichtige Erfolge erzielt. „Wir werden weiterhin mit Nachdruck für die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eintreten – auch wenn das nicht immer einfach ist.“

Zukunftsaufgaben des DGB

Der Gewerkschaftsbund sieht sich selbst vor großen Herausforderungen. Der Organisationsgrad ist in den letzten Jahrzehnten deutlich zurückgegangen. Viele Arbeitnehmer, insbesondere jüngere und in der Gig-Economy Beschäftigte, fühlen sich von den Gewerkschaften nicht mehr ausreichend vertreten.

Hoffmann betont, dass der DGB diese Entwicklung ernst nehme und Strategien entwickle, um neue Mitglieder zu gewinnen. „Wir müssen moderner und digitaler werden, um für die Beschäftigten von morgen attraktiv zu bleiben.“ Gleichzeitig gelte es, die traditionellen Kernkompetenzen wie Tarifverhandlungen und Interessenvertretung weiter auszubauen.

Auch der Wandel der Arbeitswelt durch Digitalisierung und Klimaschutz stellt den DGB vor große Aufgaben. „Wir müssen sicherstellen, dass der Umbau unserer Wirtschaft sozial verträglich gestaltet wird. Die Beschäftigten dürfen die Leidtragenden des Wandels nicht sein.“

Hoffnungsvoller Ausblick

Trotz der aktuellen Herausforderungen blickt der DGB-Vorsitzende optimistisch in die Zukunft. „Wir haben in der Vergangenheit bewiesen, dass wir in Krisenzeiten Lösungen finden können. Auch jetzt werden wir unseren Beitrag dazu leisten, dass Deutschland gestärkt aus der aktuellen Krise hervorgeht.“

Steinmeier und Scholz unterstützen diese Haltung. Sie betonen, dass der DGB ein unverzichtbarer Partner für die Bundesregierung ist, um die anstehenden Reformen erfolgreich umzusetzen. „Gemeinsam können wir die Zukunft gestalten – zum Wohl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und zum Wohl unseres Landes“, so Scholz abschließend.

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