Kohlebergbau

Amerikaner wehren sich gegen Kohlebergbau

KohlebergbauDie Förderung und Verstromung von Kohle hat überhaupt erst die industrielle Revolution im neunzehnten Jahrhundert möglich gemacht. Die Dampfmaschine wäre ohne Kohle nicht möglich. Und ohne Dampfmaschine keine industrielle Entwicklung, kein Strom, keine Massenfertigung. In allen industrialisierten Ländern war und ist zum Teil noch die Kohle Grundlage für Prosperität, wirtschaftliche Produktion, Verbesserung der Lebenssituation. Letzteres jedoch nicht zu Anfang dieser Evolution. Heutzutage gibt es weltweit Bestrebungen, diesen fossilen Brennträger als bedeutenden Träger der Wirtschaft abzulösen, gemeinsam mit Öl und Gas.

Nichtsdestotrotz, Kohle wird nach wie vor in der ganzen Welt gefördert und verbrannt. Zum Teil unter schwierigsten geologischen und arbeitsschutztechnischen Bedingungen. Die vielen Bergwerksunfälle in China, oftmals wegen mangelnder Sicherheitsvorkehrungen, sprechen für sich. Neben diesen Problemen existieren noch weitere Schwierigkeiten bei der Kohleförderung. Bei jeder bergbaulichen Tätigkeit, dem Entnehmen von Geomaterial aus dem Untergrund, entstehen Nebenprodukte, Abraum und Gifte. Gifte vor allem bei der Bearbeitung und Weiterverarbeitung des Bergbauproduktes. Diese Gifte müssen fachgerecht beseitigt werden. Sie können auch lange Jahre nach Beendigung des Kohlebergbaus noch vorhanden sein und die Umwelt belasten. Sie müssen daher auch nach schier endloser Zeit noch beseitigt werden und verursachen Kosten.

Kohleindustrie ist nicht dafür gerüstet

In den USA, aber auch in vielen anderen industrialisierten Ländern, ist die Kohleindustrie weder bereit noch finanziell in der Lage, die Folgen ihrer Tätigkeit zu beseitigen. Das betrifft sowohl die dafür erforderliche Technologie, die Manpower, aber insbesondere die finanzielle Belastung. In den USA hat beispielsweise das größte kohleproduzierende Unternehmen keine diesbezüglichen finanziellen Rücklagen oder eine entsprechende Versicherung. Das hat zur Folge, dass letztendlich für die Kosten der Sanierung der Minen und der Umwelt die Allgemeinheit aufkommen muss.

Das zuständige Ministerium in den Vereinigten Staaten hat nunmehr auf Druck der Bevölkerung festgelegt, dass künftig Unternehmen der Kohleindustrie nur dann weiter tätig sein dürfen, wenn sie entsprechende Vorsorgemaßnahmen nachweisen. Andernfalls werden die gesetzlich zu einer Pflichtversicherung verdonnert. Die bisherige Praxis, die Beseitigung von bei der Förderung anfallenden Giften allein den privaten Unternehmen zu überlassen, wird nunmehr sowohl von staatlicher Seite als auch der Bevölkerung als unzulässige Subvention der Steinkohleförderung abgelehnt. Dies hat zwar den Kohlepreis bisher deutlich verbilligt, wird aber für die nachfolgenden Generationen mehrere Milliarden kosten.

Amerikaner wehren sich gegen die Kohleförderung

Die Kohlelobby hat Kohleminen im Wert von 4 Mrd. Dollar bereits aufgegeben. Der Staat müsste, wenn die 4 größten Kohleförderer Konkurs gingen, allein für die Bereinigung der Umweltgifte und der Minen 2.7 Mrd. Dollar von den Amerikanern verlangen. Genau dagegen richten sich nun diverse Initiativen amerikanischer Bürger, online und offline. Sie verlangen, dass die von der Obama Regierung präferierte Neueröffnung von Kohlebergwerken im Powder River Bassin unterbleibt, solange nicht gewährleistet ist, dass die Entsorgung finanziell gesichert ist.

Inwieweit diese Initiative fruchten wird, bleibt abzuwarten. Denn die USA versuchen mit aller Macht, trotz Klimaproblematik und weltweiter Ächtung der Kohle als Energieträger, möglichst schnell und nachhaltig von importierter Energie (Erdöl) unabhängig zu werden. Dies ist mehr eine geopolitische Ausrichtung der Politik denn eine am Umweltschutz. Diesem Ziel dient auch die skrupellose Förderung von Schiefergas (Fracking). Beides zusammen, der Ausbau der Steinkohleförderung und die Gewinnung von Erdöl und Erdgas auch unter kritischen Umweltbedingungen, sollen die USA unabhängig machen von arabischem Öl. Die Bürger in den USA sehen nicht ein, dass sie ihre Lebensumstände, ihre Lebensqualität, letztlich ihre Gesundheit, diesen politischen Zielen unterordnen sollen. Aus diesem Grund ist zu erwarten, dass der gerade begonnene Kampf von Bürgerinitiativen und Umweltgruppen gegen die Kohleindustrie anschwillt. Ob da eine Verordnung des Innenministeriums gegensteuern kann, ist schwer zu bezweifeln. Natürlich wird eine Bürgerbewegung nicht das Ausmaß und hoffentlich auch nicht die Gewalt wie bei den Vietnamprotesten erreichen.

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