Anonym Surfen mit dem Browser Tor

Berlin – Die Verwendung von „Tor“, the Onion Router, ermöglicht eine Anonymisierung von Verbindungsdaten. Über wechselnde Routen von umcodierten Knoten werden dabei die Webinhalte übermittelt. Knoten stellen die Kommunikationsschnittstellen im Netzwerk dar, die sogenannten Proxys. Für den Webserver bleibt die Identität desjenigen, der die Daten angefordert hat, verborgen. Selbst den Betreibern der Knoten ist es nicht möglich, eine Verbindung zwischen User und den angeforderten Webdaten herzustellen. Einzige Ausnahme: Die Router aller Knoten würden zusammenarbeiten.

Schutz der Privatsphäre

Es waren nicht zuletzt die Enthüllungen des ehemaligen NSA-Mitarbeiters Edward Snowden, die das Misstrauen von Usern geschürt hat. In einer Zeit, in der die Überwachung der Internetkommunikation offenkundig geworden ist, streben IT-Nutzer den verstärkten Schutz ihrer Privatsphäre an. Das Browser-Projekt Tor stellt eines der beliebtesten Tools zur Anonymisierung dar. Die Open-Office-Source-Software erlaubt ein anonymes Surfen, indem Anfragen nicht direkt, sondern über eine Reihe von Proxys, an die Zieladresse gesendet werden. Jeder Proxy kennt nur die Kommunikationsschnittstelle vor und nach ihm, aber nicht den Ursprung, von dem die Anfrage ausgegangen ist, und nicht die Zieladresse. Für die kostenlose Software ist die Anleitung für den Download und die Installation auf www.torproject.org zu finden. Die Handhabung zeigt sich einfach und ist für verschiedene Betriebssysteme erhältlich. Die Anbieter von Tor empfehlen jedoch zur Verfeinerung des Browsers noch weitere Add-ons.

Kein Vorteil ohne Nachteil

Stellt auch die Installation in der Regel kein Problem dar, zeigen sich jedoch bei der Verwendung von Tor andere Nachteile, mit denen es zu leben gilt. Ein Nachteil liegt in der Reduzierung der Surfgeschwindigkeit. Das Flash-Plugin für Firefox ist deaktiviert. Der Besuch von You Tube etwa ist nicht mehr möglich. Listen über besuchte Webseiten werden nicht mehr angelegt, auch Formulardaten nicht gespeichert. Nach Beenden von Tor werden alle Cookies gelöscht. Beim Neustart von Tor müssen Formulardaten und Adressen neu eingeben. Auch ein Erkennen des Users auf einer Webseite ist nicht mehr möglich. Tor bietet Sicherheit. Der Schutz der Privatsphäre hat jedoch seinen Preis. Jeder User muss abwägen, ob ihm der Schutz wert genug ist, um die Einschränkungen in Kauf zu nehmen. Nicht dass sich jemand für den Besuch einer Webseite schämen müsste, denn es muss nicht immer der Besuch einer Pornoseite sein, der geheim gehalten werden soll. An dieses Extrem denken die Anbieter von Tor zuletzt. Aber aus dem Interesse an gewissen Informationen können nicht nur Rückschlüsse gezogen, sondern dass Interesse kann, auch fehlinterpretiert und gegen den User verwendet werden.

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