Antisemitismusbeauftragter besorgt über wachsenden Judenhass

Der neue Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat sich besorgt darüber gezeigt, dass Judenhass in Deutschland angeblich wieder in der Mitte der Gesellschaft salonfähig werde. „Es ist das größte Problem, vor dem wir stehen“, sagte Klein der „Berliner Zeitung“ (Samstagausgabe). „Zum einen haben wir es mit jahrhundertealten Klischees und Stereotypen gegenüber Juden zu tun“, so Klein: „Wir müssen als Gesellschaft hier klare Grenzen ziehen.“

Der Diplomat, der seit 1. Mai im Amt ist, macht dafür aber auch die AfD mitverantwortlich. „Eine Partei wie die AfD trägt dazu bei, dass antisemitische Klischees in der Mitte der Gesellschaft wieder gedeihen können, wenn führende Vertreter eine `erinnerungspolitische Wende um 180 Grad` fordern.“ Es sei nicht glaubwürdig, wenn AfD-Parteichef Alexander Gauland das besondere Verhältnis Deutschlands zu Israel betone, gleichzeitig aber zulasse, dass solche „skandalösen Äußerungen“ geduldet würden. „Ich werde darauf drängen, dass das Thema Antisemitismus nicht zum Gegenstand parteipolitischer Auseinandersetzung wird“, so Klein weiter. „Es muss einen Allparteienkonsens geben, den wir in der alten Bundesrepublik in der Erinnerungskultur jahrzehntelang hatten. Er darf nicht in Frage gestellt werden.“ Klein forderte gleichzeitig auch die muslimischen Gemeinden und Verbände in Deutschland dazu auf, sich stärker im Kampf gegen Antisemitismus zu engagieren: „Sie würden damit ein positives Signal setzen, dass Antisemitismus für die große Mehrheit der in Deutschland lebenden Muslime tabu ist.“

Foto: Demonstrantin mit „Isreal Terrorist“-Plakat, über dts Nachrichtenagentur

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