Bundesbank: 1.000-Mark-Schein wird immer umtauschbar sein

Während der 500-Euro-Schein in den kommenden Jahren seine Gültigkeit verlieren könnte, soll die größte D-Mark-Banknote ihren Wert behalten. Die Bundesbank sieht trotz der aktuellen Kritik an Scheinen mit hohem Nennwert keinen Grund, an ihrer Politik zur 1.000-D-Mark-Note etwas zu ändern: „Die Möglichkeit, ohne betragliche und zeitliche Begrenzung sowie ohne Gebührenerhebung Banknoten und Münzen bei allen Filialen der Deutschen Bundesbank während der Schalteröffnungszeiten einzulösen, steht nicht zur Diskussion“, teilte die Notenbank der „Welt am Sonntag“ (E-Tag: 21.2.2016) auf Anfrage mit. Auch der 1.000er darf also weiter umgetauscht werden.

Derzeit deutet vieles darauf hin, dass die EZB den 500-Euro-Schein früher oder später aus dem Verkehr zieht. Der EZB-Rat, der über die Stückelung der Euro-Banknoten zu befinden hat, lässt angeblich bereits die technischen Details zu einer Abschaffung des 500ers ausarbeiten. Anfang der Woche machte EZB-Präsident Mario Draghi deutlich, dass er die große Banknote für verzichtbar hält: „Die 500-Euro-Note wird immer mehr als ein Instrument für kriminelle Aktivitäten gesehen“, sagte er. Für ein Aus des 500ers gibt es mehrere denkbare Szenarien. Der sanfte Weg bestünde darin, dass die Notenbanken der Euro-Länder den Schein einfach nicht mehr ausgeben. Forcieren ließe sich die Abschaffung, wenn die EZB einen Stichtag definieren würde, zu dem der 500er schlichtweg ungültig wird. So wurde in vielen Euro-Ländern auch mit den nationalen Vorgänger-Währungen verfahren. Die Bundesbank hat dagegen versprochen, dass sie die alten D-Mark-Münzen und -Scheine dauerhaft weiter in Euro umtauschen will. Dass diese Garantie weiterhin auch für die größte Banknote gilt, ist durchaus von Belang, denn der 1.000-Mark-Schein ist alles andere als ein Museumsstück. 1,2 Millionen Banknoten mit den drei Nullen sind nach Statistiken der Bundesbank noch immer im Umlauf. Das sei zwar nicht einmal ein Prozent aller noch kursierenden D-Mark-Scheine. Doch der Anteil an deren Wert sei dennoch gewaltig: 20 Prozent der ausstehenden 6,04 Milliarden Mark entfielen auf den 1.000er. Getoppt werde dieser Anteil nur noch vom 100-Mark-Schein, auf den fast ein Drittel des verbliebenen Volumens entfalle. Gerade weil der Schein seinen Wert ewig behalten soll, haben es Besitzer offenbar nicht sehr eilig mit dem Umtausch. 2015 wurden genau 22.175 rotbraune Scheine umgetauscht. Zum Vergleich: Selbst vom früher eher seltenen Fünf-Mark-Schein brachten die Sparer im selben Zeitraum fünfmal so viele zurück.

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