Deutscher Arbeitsmarkt 2015 weiter auf Erfolgskurs

Berlin – Die Arbeitslosigkeit wird 2015 um rund 110.000 auf 2,79 Millionen Personen im Jahresdurchschnitt sinken, geht aus der am Montag veröffentlichten Frühjahrsprognose des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Die Zahl der Erwerbstätigen wird um 350.000 auf 43 Millionen steigen.

Positiv wirkt sich die Entwicklung der deutschen Wirtschaft aus. Für das laufende Jahr erwarten die Ökonomen des IAB ein Plus des Bruttoinlandsprodukts von 1,9 Prozent. „Insgesamt erweist sich die Konsumnachfrage als wichtigste Stütze der Konjunktur“, so die IAB-Forscher. Trotz der Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten sowie der insgesamt schleppenden Entwicklung in der Eurozone hat sich in Deutschland auch der Export gut entwickelt. Der schwache Eurokurs begünstigt den Absatz deutscher Exportgüter im Ausland.

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung steigt 2015 um 540.000 Personen und erreicht mit 30,74 Millionen einen neuen Rekordwert. Dieser Anstieg liegt das sechste Jahr in Folge über dem aller Erwerbstätigen. „Eine besondere Rolle für diese Entwicklung spielt die Teilzeitbeschäftigung, die einen beständigen und deutlichen Aufwärtstrend aufweist“, so die IAB-Arbeitsmarktforscher.

Am Beschäftigungsaufbau haben alle Branchen teil: Am stärksten profitiert die Branche Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit und am schwächsten der Bereich Finanz- und Versicherungsleistungen. „Auch Wirtschaftsbereiche, die vom Mindestlohn besonders betroffen sind, bauen weiterhin Beschäftigung auf“, betont Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und Strukturanalysen“. Bei Minijobs werde es allerdings Rückgänge geben.

Auch das Erwerbspersonenpotenzial erreicht 2015 mit 45,78 Millionen Personen einen neuen Höchststand. Gestützt wird diese positive Entwicklung insbesondere durch Zuwanderung. Das IAB erwartet, dass 2015 im Saldo aus Zu- und Fortzügen etwa 500.000 Menschen nach Deutschland kommen. Die Erwerbsbeteiligung von Frauen und von älteren Personen nimmt weiterhin zu, aber ihr Beitrag zum Anstieg des Erwerbspersonenpotenzials flacht ab.

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