BND vermutet Assad-Regime hinter Giftgas-Angriff in Syrien

Dem Bundesnachrichtendienst (BND) liegen offenbar Erkenntnisse vor, wonach das Regime des syrischen Präsident Baschar al-Assad hinter dem Giftgas-Angriff Anfang April in West-Syrien mit vielen Toten steckt. Das berichtet die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf Sicherheitskreise. Demnach geht der Auslandsnachrichtendienst davon aus, dass es sich bei dem Angriff im syrischen Khan Sheikhun am 4. April um eine militärische Aktion des Assad-Regimes gehandelt hat.

Bei dem Angriff unweit von Idlib wurden mehr als 70 Menschen getötet und 500 weitere verletzt. Unter den Opfern befanden sich laut Menschenrechtsorganisationen auch zahlreiche Kinder. „Zu seinen Erkenntnissen berichtet der Bundesnachrichtendienst grundsätzlich nur der Bundesregierung und den zuständigen Stellen des Deutschen Bundestages“, teilte der BND auf Nachfrage der Zeitung mit. Nach Informationen des Blatts hat der BND erfahren, dass syrische Kampfflugzeuge der „50th Air Brigade“ vom Stützpunkt Shayrat die Giftgas-Attacke geflogen haben. Zu dem Angriff sei es vermutlich gekommen, weil sich das Regime in der Region unter starkem militärischen Druck sehe, so die BND-Einschätzung. Ob Assad selbst den Angriff angeordnete hat, sei allerdings unklar. Bei dem eingesetzten chemischen Kampfstoff soll es sich um das Nervengas Sarin handeln, welches mit hoher Wahrscheinlichkeit aus den Beständen des Assad-Regimes stammen soll. Ähnliche Informationen sollen auch den französischen und den britischen Geheimdiensten vorliegen, schreibt die Zeitung weiter. Die syrische Militärbasis Shayrat war kurz nach dem Giftgas-Angriff auf Befehl von US-Präsident Donald Trump in einer Vergeltungsaktion bombardiert worden.

Foto: Bild von Baschar al-Assad auf einer Syrien-Demonstration, über dts Nachrichtenagentur

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