WordPress umziehen leicht gemacht

Gelegentlich kann der Fall eintreten, dass es notwendig ist, mit seiner WordPress-Webseite umzuziehen. Dafür gibt es vielfältige Gründe: Beispielsweise wenn die Hosting-Plattform den Anforderungen nicht mehr gewachsen ist. In dem Fall ist es dann an der Zeit, mit seiner Webseite auf ein neues Hosting umzuziehen. Oder ein Umzug der Webseite wird vollzogen, da zu einem leistungsstärkeren Hosting-Produkt gewechselt werden soll. Bei einem Umzug auf ein neues Hosting, gilt es, viele Schwierigkeiten zu vermeiden, die bei der Übertragung aufkommen können.

Damit der Umzug der WordPress Seite problemlos funktioniert, haben wir nachfolgend einige Tipps und Tricks zusammengestellt, die für solche Fälle hilfreich sind. Denn ein falscher Klick und die Webseite ist ruiniert – also erst nachdenken, dann beginnen!

Den Umzug vorbereiten

Als Erstes ist es wichtig, dass eine vollständige Datensicherung der Webseite erfolgt. Damit das gelingt, muss das Plug-in „BackypWordPress“ installiert und im Anschluss aktiviert werden.

Im Dashboard ist dann der Menüpunkt „Backups“ unter – Werkzeuge – zu finden. Wird dieser angeklickt, dann wird man direkt zu den Einstellungen weitergeleitet. Dort muss dann der Link zu „Complete Weekly“ ausgewählt werden. Im Anschluss auf „Jetzt ausführen“ klicken und es wird automatisch ein vollständiges Backup der Word-Press-Installation erstellt – inkl. Datenbank und der Dateien, Medien und Bilder, die hochgeladen wurden.

Tipp: Es ist von Vorteil, wenn eine solche Datensicherung regelmäßig vorgenommen wird! Also nicht nur beim Umzug der WordPress-Seite!

Durch einen Klick auf „Download“ – dieser Link ist hinter jedem Backup zu finden – wird die Datensicherung auf die eigene Festplatte heruntergeladen.

Eine neue Datenbank erstellen

Der zweite Schritt beinhaltet das Anlegen der neuen Datenbank bei dem Webhoster.

Allerdings unterscheiden sich die Vorgehensweisen von den jeweiligen Hoster immer etwas und somit gibt es in diesem Fall keine konkrete Anleitung. Zumeist steht dafuer im Administrations-Menü des Webhosters ein Menüpunkt „Datenbanken“ oder „MySQL“ zur Verfügung.

Wer gar nicht weiß, wie er vorgehen muss, der kontaktiert einfach den Kundensupport des Webhosters, der dann mit Sicherheit weiterhelfen kann.

WICHTIG! Der Benutzername, den Namen der Datenbank und auch das Passwort sollte man sich auf jeden Fall notieren, die für die neu angelegte Datenbank vergeben wurde!

Das anpassen der alten Datenbank

Der dritte Schritt besteht daraus, die Datenbank der alten Word-Press-Installation mit dem Texteditor zu öffnen. Das kann beim Windows PC über Notepad geschehen oder beim Mac mit TextEdit. Diese ist in der Datensicherung zu finden, die im ersten Schritt angelegt wurde. Zu erkennen ist diese an der Dateiendung.sql.

In der geöffneten Datei dann über die Suchfunktion des Editors nach dem Namen der alten Datenbank suchen.

Hinweis: Suchfunktion Editor: Zumeist „Bearbeiten“ → „Suchen“

Im Anschluss wird der alten Name durch den neuen, der im zweiten Schritt angelegt wurde, ersetzt.

Soll die Domain der Webseite geändert werden, bspw. von www.12345.de auf www.45678.com, dann muss i nächsten Schritt nach „siturl“ gesucht werden. Dort kann dann die alte Domain-Adresse durch die neue ersetzt werden. Doch dabei sollte keinesfalls das vorangestellte http:// vergessen werden

Zu letzt muss noch in der Datenbank nach „home“ gesucht werden. Auch dort wird dann die alte Domain-Adresse durch die der neuen ersetzt.

Damit ist die Datenbank fertig für den Umzug!

Import der Datenbank über PHP MyAdmin

Wenn es daran geht, den phpMyAdmin beim neuen Provider zu eröffnen, dann handelt es sich um den „schwierigsten“ Teil des gesamten Umzugs. Damit die Datenbank importiert werden kann, muss zuerst das Programm „phpMyAdmin“ aufgerufen werden. Wo dieses zu finden ist, das kann über den Kundensupport des neuen Providers herausgefunden werden.

Die Datenbank importieren

Ist man im Bereich von phpMyAdmin angemeldet, dann muss im DropDown-Feld unter „Datenbank“ die neu angelegte Datenbank ausgewählt werden. Allerdings ist die Datenbank noch leer und es werden nur Reiter zur Auswahl stehen und keine Inhalte – also bitte davon nicht Irretieren lassen.

Nun den Reiter „Importieren“ auswählen und in der nächsten Ansicht dann mithilfe des Button „Datei wählen“ die alten Datenbank, die im dritten Schritt angepasst wurde, hochladen.

Wichtig! Die übrigen Einstellungen alle so belassen wie sie sind! Also bitte nichts verändern!

Im Anschluss auf „OK“ klicken. Es kann passieren, dass es einige Zeit so aussieht, als das überhaupt nichts passieren würde, doch davon sollte man sich ebenfalls nicht Irretieren lassen. Denn die Datenbank wird nun hochgeladen und je nachdem wie groß diese ist, erscheint früher oder später der Hinweis, dass die Datenbank erfolgreich hochgeladen wurde.

Das anpassen von wp-config.php

Nun muss der Ordner mit der Sicherungskopie der alten WordPress-Installation „wp-config.php“ mit dem Texteditor geöffnet werden.

Die Parameter hinter Datenbankname „DB_Name“, Benutzername „DB_User“, Passwort „DB_Passwort“ und Server bzw. Host „DB-Host“ müssen nun mit den Daten der neuen Datenbank überschrieben werden, die im zweiten Schritt notiert wurden. Im Anschluss die Datei speichern.

ACHTUNG! Es kann sein, dass der Host nicht als „localhost“ erscheint, sondern davon abweicht. Wer unsicher ist, der sollte bei seinem Provider nachfragen, was dort einzutragen ist!

Die WordPress-Dateien in der neuen Domain hochladen

Nun ist es fast geschafft. Jetzt gilt es nur noch alle Dateien der WordPress-Installation aus der Sicherungskopie in den Webspace der neuen Domain hochzuladen. Das geschieht über ein sogenanntes FTP-Programm, wie bspw. FileZilla.

Übrigens: Die Datenbank, die in der Datensicherung enthalten ist (Endung.sql) muss nicht mit hochgeladen werden.

Hat alles funktioniert, dann kann nach Abschluss des Uploads die Webseite über die neue Domain aufgerufen werden und man kann sich wieder in das Dashboard einloggen.

Die Links überprüfen

Doch noch ist ein Schritt vorzunehmen. Denn die internen Links und Verweise beinhalten noch immer die Adresse der alten Domain. Aus diesem Grund ist noch ein letzter Schritt vorzunehmen, bevor die neue Webseite vollständig funktionstüchtig ist.

Dafür sollte das Plug-in „Better Search and Replace“ heruntergeladen und installiert werden. Dieses ist dann wieder im Menüpunkt „Werkzeuge“ zu finden als „Search and Replace“. Diesen Punkt anklicken und dann nach allen Adressen suchen, die in der alten Domain enthalten waren und die durch die neue Domain-Adresse ersetzt werden müssen.

Im Anschluss sollten sicherheitshalber noch einmal alle Funktionen getestet werden, wie bspw. Kontaktformulare, Galerien, Bilder etc. Denn nur so kann sichergestellt werden, dass alles korrekt übernommen wurde.

Damit ist der Umzug der Webseite geschafft!

Mögliche Fehler und Probleme

Mod_Rewrite und der 500 Fehler

Manchmal kann der neue Server keine htaccess-Dateien lesen, weil der Server kein mod_rewrite Modul hat. Dann gibt es beim Aufruf der Artikel eine Fehlermeldung (meist internal Error 500). Unter Einstellungen/Permalinks kann man dies deaktivieren. Lassen sich die Beiträge dann normal aufrufen, muss man mod_rewrite aktivieren.

.htaccess-Fehler

Oft sind in der alten.htaccess-Datei noch feste Verlinkungen auf die alte Domain vorhanden, die irgendwann einmal manuell hinterlegt wurden. Diese funktionieren natürlich nicht mehr für die neue Domain. Daher sollten sie schnell angepasst werden.

Umlaute sehen merkwürdig aus

Das passiert häufig wenn beim Backup ein falsches charset (Sprachcode) verwendet wurde. In dem Fall einfach ein wenig mit den möglichen Varianten (latin, UTF 8 usw.) experimentieren (Download mit einem anderen charset der alten Version) bis es passt. WordPress hat meist UTF-8 voreingestellt. Es kann aber auch sein, dass für einige Tabellen der Dantenbank andere charsets voreingestellt sind. Auf bueltge.de gibt es für fortgeschrittene Anwender auch ein Skript, mit dem man die Umlaute direkt in der Datenbank korrigieren kann.

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