Bahr: Länder müssen Masern-Impfungen forcieren

Impfung, über dts NachrichtenagenturBerlin – Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) und sein bayerischer Kollege Marcel Huber (CSU) wollen die zu geringe Impfquote bei Masern durch den öffentlichen Gesundheitsdienst verbessern: Bahr forderte im Nachrichtenmagazin „Focus“ die Länder auf, das „aufsuchende Impfen“ zu verstärken. Der öffentliche Gesundheitsdienst müsse „in die Lage kommen, Impflücken ausfindig zu machen und Impfangebote zu unterbreiten“. Vereinbarungen mit den Krankenkassen hätten aber „nur rund die Hälfte der Bundesländer“ abgeschlossen, rügte der Minister.

Der Gesetzgeber erwarte aber „eine Zusammenarbeit von Ländern und Krankenkassen“. Bayerns Gesundheitsminister Huber sagte „Focus“, der Freistaat, der zu den Ländern mit der geringsten Impfbereitschaft zählt, wolle Impfungen in den Gesundheitsämtern ermöglichen. Bayern werde in den nächsten drei Jahren 450.000 Euro „für eine Impfstoffoffensive in den öffentlichen Gesundheitsdienst investieren“. Eine mögliche Zielgruppe derartiger Angebote benannte der Würzburger Forscher Benedikt Weißbrich. Er hatte in einer Studie einen auffallend hohen Anteil von Kindern aus Einwanderer-Familien unter den Opfern schwerster Masern-Komplikationen entdeckt. „Bei Migrantenkindern handelt es sich um eine Gruppe, die teilweise zu wenig Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen hat“, so Weißbrich dem Magazin. Drei Viertel der Deutschen (76 Prozent) plädieren unterdessen dafür, dass nur gegen Kinderkrankheiten wie Masern geimpfte Kinder Schulen oder Kitas besuchen dürfen. In einer Emnid-Umfrage für „Focus“ lehnten 21 Prozent der Befragten eine solche Impfpflicht ab. Das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid befragte am 17. und 18. Juli 1.003 repräsentativ ausgewählte Personen.

Foto: Impfung, über dts Nachrichtenagentur

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