BAMF will mit Sprachsoftware arabische Dialekte erkennen

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat eine Software zur Erkennung von arabischen Dialekten erfolgreich getestet. Die Sprachsoftware soll künftig helfen, die Herkunft von Asylbewerbern ohne Ausweispapiere besser überprüfen zu können. Die Behörde hat die Software mit Hilfe eines Partners selbst entwickelt.

Die monatelangen Tests seien erfolgreich verlaufen, sagte Markus Richter, der Leiter der IT-Abteilung des Amtes, der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (F.A.Z./Samstagsausgabe). Seit September werde die Software bundesweit eingesetzt. Das Programm erkenne die vier wichtigsten arabischen Dialekte und könnte mit hoher Wahrscheinlichkeit bestimmen, welcher Region eine Sprachprobe zugeordnet werden müsse. Es gebe noch rund 30 weitere arabische Dialekte, die aber in der täglichen Arbeit der Behörde weniger oft vorkämen. Die Software soll dem Fallbearbeiter allerdings nur erste Hinweise darauf geben, ob ein Flüchtling wirklich den Dialekt der Region spricht, aus der er seinen Angaben zufolge stammt. In Verdachtsfällen kann dann – wie bislang schon üblich, wenn es Hinweise auf Ungereimtheiten gibt – tatsächlich ein ausgebildeter Linguist hinzugezogen werden, der den Verdacht in einer analogen Sprachanalyse überprüft – im vergangenen Jahr ist das rund 1.400 mal geschehen.

Foto: Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber, über dts Nachrichtenagentur

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