Biotonne auf Erprobungstour in Potsdams nördlicher Innenstadt

Nach Potsdam West und dem Wohngebiet Schlaatz startet am 1. November 2014 auch für die nördliche Innenstadt das Pilotprojekt Biotonne. Rund 7700 Haushalte sind aufgerufen ihre Bioabfälle getrennt vom Restabfall zu erfassen. Aufgrund der positiven Resonanz aus den anderen Pilotgebieten werden wieder Vorsortiergefäße und kompostierbare Papiertüten an die Teilnehmer des Pilotprojektes ausgegeben.
Für das richtige Trennen von Abfällen erhalten alle beteiligten Haushalte neben einem Flyer ein Informationsblatt mit dem Titel „Abfallentsorgung leicht gemacht“. Das Informationsblatt wird bei Bedarf zusätzlich in den Sprachen englisch, französisch, russisch und arabisch angeboten.
Insgesamt erhalten 542 Grundstücke bis zum 1. November ihre Biotonne. Zum Projektstart stehen im Testgebiet rund 600 Sammelbehälter für die getrennte Erfassung von Bioabfällen in den Größen 660 Liter, 240 Liter und 120 Liter zur Verfügung. Erstmalig wird innerhalb des Pilotprojektes auch ein Behältervolumen von 60 Liter getestet. Platzprobleme auf den Grundstücken, aber auch das geringe Bioabfallaufkommen der Singlehaushalte waren ausschlaggebend für einige Grundstückseigentümer bzw. Hausverwaltungen das Volumen von 60 Liter zu wählen. Die Entleerung der Biotonnen erfolgt im wöchentlichen Rhythmus.
Die Stadtentsorgung Potsdam GmbH liefert die eingesammelten Bioabfälle in die Biowork- Kompostieranlage in Groß Kreutz. In der Anlage wird die Mietenkompostierung durchgeführt. Nach etwa einem halben Jahr steht der Bioabfall zum Beispiel als Kompost für den Einsatz auf landwirtschaftlichen Nutzflächen zur Verfügung.
Im Wohngebiet Schlaatz ist das Pilotprojekt Biotonne gut angelaufen. Rund 6000 Haushalten steht seit dem 1. September 2014 die Biotonne zur Verfügung. Innerhalb der letzten vier Wochen konnten rund 3,5 Tonnen Bioabfälle eingesammelt werden. Ein guter Start, auf dem aufgebaut werden kann.
Die Erprobungstour der Biotonne im Stadtteil Potsdam West kann nach gut 1 ½ Jahren als beendet angesehen werden. Die Biotonne ist längst ein fester Bestandteil auf den Behälterstandplätzen geworden. Innerhalb eines Jahres konnten rund 246 Tonnen Bioabfall gesammelt und verwertet werden – das sind etwa 45 Kilogramm je Einwohner. Projektbegleitende Abfallsortieranalysen im Jahr 2013 und 2014 haben ergeben, dass die erfassten Bioabfälle eine sehr gute Qualität aufweisen. Jedoch landet ein hoher Anteil an Küchenabfällen trotz vorhandener Biotonne weiterhin im Restabfallbehälter.
Bioabfälle sollten nicht länger „weggeworfen“, sondern einer umweltgerechten Verwertung zugeführt werden. Ziel ist es daher, die Akzeptanz der Biotonne weiter zu stärken, mögliche Vorurteile abzubauen und diese ab 2016 flächendeckend einzuführen.

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