Warsteiner baut bis zu 240 Stellen ab

Die Brauerei-Gruppe Warsteiner plant einen deutlichen Stellenabbau und will Teile des Unternehmens verkaufen. Bis zu 240 der derzeit rund 1.500 Mitarbeiter sollten das Unternehmen verlassen, sagte Finanzchef Carsten Rockholtz dem „Handelsblatt“ (Freitagsausgaben). Die Gruppe wolle nach abgeschlossenen Personalabbau die Distribution zum Verkauf stellen.

Konkret gehe es um vier Getränkefachgroßhandels-Ketten sowie zehn Getränke-Abholmärkte. Für die Brauerei in Herford suche Warsteiner einen Partner. Auch ein Verkauf des Standorts sei möglich. Die Brauerei-Gruppe ist in den vergangenen Monaten von der Beratung Roland Berger untersucht worden. „Jetzt beginnen die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern, um gemeinsam eine vernünftige Lösung zu finden – etwa mit Altersteilzeit, Vorruhestandsregelungen und einem Freiwilligenprogramm. Betriebsbedingte Kündigungen werden wir aber nicht vermeiden können“, sagte Rockholtz. Ziel sei es, das Unternehmen zu fokussieren. Eine finanzielle Notlage gebe es nicht. „Wir haben über 50 Prozent Eigenkapitalquote und eine sehr hohe Liquidität“, sagte der Manager. „Wir sind finanziert und können die Investitionen aus dem tätigen, was wir erwirtschaften werden und bereits an Reserven haben.“ Warsteiner werde in den kommenden fünf Jahren 250 Millionen Euro in die Modernisierung der Technik investieren. Zugleich kündigte Rockholtz Veränderungen in der Führung an. „Ich werde als kaufmännischer Geschäftsführer aus rein privaten Gründen zum 1. April aus dem operativen Geschäft ausscheiden und in den Beirat wechseln“, sagte Rockholtz. Nachfolger werde der bisherige Roland-Berger-Partner Christian Gieselmann. Auch der Tätigkeitsbereich von Alleininhaberin Catharina Cramer ändert sich. „Sie kann sich jetzt besonders auf ihre Gesellschafterrolle konzentrieren und so nach innen im Unternehmen und nach außen in der Branche übergeordnete strategische Funktionen wahrnehmen. Alle operativen Belange werden von der Geschäftsführung wahrgenommen“, so Rockholtz. Cramer stehe „zu 100 Prozent“ hinter der Unabhängigkeit des Unternehmens. „Der Verkauf des Unternehmens ist für uns keine Alternative, über die wir nachdenken“, sagte Rockholtz.

Foto: Biertrinker, über dts Nachrichtenagentur

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