Deutsche bleiben auf Raps für Biodiesel sitzen

RapsfeldBerlin – Deutschland hat auf den Ruf nach Nachhaltigkeit sofort reagiert. Die deutschen Agrarwirtschafter waren die Vorreiter in nachhaltigem Rapsanbau, der als Rohstoff für Biodiesel geeignet ist. Doch nun gibt es ein EU-Zertifikat, das den deutschen Raps als nicht nachhaltig angebaut bezeichnet. Die gesamte Ernte aus 2012 ist somit nutzlos.

Deutschland setzte auf nachhaltige Produktion

Als der Ruf nach Biodiesel aufkam, hat sich Deutschland sofort bereit erklärt umzudenken. Es wurde eine Richtlinie entwickelt, die von den Bauern erfüllt werden musste, damit der angebaute Raps als nachhaltig gilt. Mehr als 1.000 Unternehmen in der Agrarwirtschaft haben dieses Zertifikat erworben. Damit Diesel Biodiesel genannt werden darf, müssen alle Unternehmen in der Entwicklungskette nachweisen, dass beispielsweise kein Regenwald gerodet oder Veränderungen in Grünanlagen oder Mooren vorgenommen wurden. Diese Vorgaben wurden eingehalten. Allerdings wurde während der Rapsernte 2012 ein EU-Zertifikat erlassen. Dieses setzte die deutsche Richtlinie außer Kraft und sorgte dafür, dass ein Großteil der betroffenen Ernte nicht im Ausland verkauft werden kann.

Die Deutschen sind sauer

Die deutschen Agrarwirtschaftler und Biokraftstoffhersteller waren die Vorreiter in Sachen Biodiesel. Es stinkt ihnen, dass gerade dies zu ihrem Nachteil gegen sie verwendet wird. Die deutsche Richtlinie wird in der EU nicht anerkannt. Die zuständigen Behörden sehen keinen Grund, weshalb eine Ausnahme gemacht werden soll, obwohl Deutschland vor allen anderen Ländern in diesem Bereich aktiv wurde. Es werden Aussagen getroffen, dass genug nachhaltiges Material auf dem europäischen Markt vorhanden sei. Nun soll ein europäisches Zertifikat erworben werden. Dies sorgt allerdings für Unruhe in deutschen Unternehmen, denn dies wäre mit weiteren hohen Kosten verbunden. Einige Unternehmen gehen daher in einen Streik und weigern sich, das europäische Zertifikat zu erwerben.

Weniger Biodiesel aus Deutschland

Die Vorreiterschaft in Sachen Biodiesel hat den Deutschen nicht viel genutzt. Ohne ein europäisches Zertifikat können die Erträge der Ernte aus 2012 nicht auf dem europäischen Markt verkauft werden. Dies führt zu Frust und zu einem Streik. Viele Unternehmen werden sich nicht für das neue Zertifikat bewerben.

Foto: © johnnyberg

2 Kommentare

  1. Sehr geehrte Damen und Herren,

    der Beitrag entspricht nicht den Tatsachen, wie ein Blick in die Biodiesel-Satistitk der BAFA und anderer öffentlicher Quellen beweist.
    Das Problem der Zulassung und Anerkennung von Zertifizierungssystemen zum Nachweis der Erfüllung der Nachhaltigkeitskriterien in Deutschlad bzw. in der EU (durch die Kommission) stellt sich so nicht, wie dies verwirrend in dem Beitrag beschrieben ist (dies ist in dem Beitra unter „EU-Zertifikate“ zu verstehen).

    Die Recherche ist sehr dürftig, der Beitrag geht offenbar auf einen „Beitrag“ zurück, der vor einigen Wochen in der “Welt” veöffentlicht wurde.

    Mit freundlichen Grüßen
    Dieter Bockey
    UFOP, Berlin

  2. Guten Tag
    Wir mussten Ihren Link leider entfernen, da die Webseite seit Wochen nicht richtig lädt.
    Freundliche Grüsse, wirtschaft.com

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