BND filterte NSA-Suchanfragen vorzeitig aus

In der BND-Affäre entlasten neue Fakten den deutschen Auslandsgeheimdienst: Wie „Bild“ (Donnerstag) unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet, hat der Bundesnachrichtendienst (BND) die umstrittenen Suchanfragen des US-Geheimdienstes NSA bereits vor der Suche in der Abhörstation Bad Aibling ausgefiltert. Demnach sind die 40.000 „Selektoren“ (unter anderem: Handy-Nummern, E-Mail- und IP-Adressen), die die NSA dem BND zur Ausspähung übermittelt hat, vom Suchsystem des Bundesnachrichtendienstes aussortiert worden. Wie die Zeitung schreibt, waren die Daten durch automatische Filter bereits frühzeitig erkannt und in den elektronischen Papierkorb des Systems verschoben worden.

Dort wurden sie nach dem Beweisantrag des NSA-Untersuchungsausschusses des Bundestages von Spezialisten des BND zur Beweisaufnahme gesichert. Die Suchanfragen der NSA verstießen gegen deutsche oder europäische Interessen. Das bedeutet, dass E-Mail-Adressen unter anderem auf die Endungen.de und.eu lauteten. Die rausgefilterten Telefonnummern mit Deutschlandbezug hatten nach dem „Bild“-Bericht alle eine +49-Vorwahl. Die Brisanz des Vorgangs wurde vom BND lange nicht erkannt, da die Ergebnisse des Filterprozesses nicht regelmäßig und gesondert erfasst werden. (dts Nachrichtenagentur)

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