Katar stellt weitere Investitionen in Deutschland in Aussicht

Der Golfstaat Katar will sich an weiteren deutschen Unternehmen beteiligen. Das arabische Land, welches Großaktionär beim Autohersteller Volkswagen, der Reederei Hapag-Lloyd und der Deutschen Bank ist, sei an zusätzlichen Investitionen in Deutschland interessiert, sagte Finanzminister Ali Scherif al-Emadi dem „Handelsblatt“ (Donnerstagsausgabe). „Wir werden mehr in Deutschland investieren. Wir suchen immer nach neuen Möglichkeiten, Deutschland ist für uns ein attraktiver Markt“, sagte al-Emadi.

Der Finanzminister des öl- und gasreichen Landes machte deutlich, dass Katar dauerhaft an seinen Beteiligungen in Deutschland festhalten wolle. „Wir stehen zu unseren Investitionen, diese sind langfristig angelegt.“ Volkswagen sei der größte Autohersteller weltweit und Katar sei froh darüber, mit diesem Unternehmen verbunden zu sein. Und die deutschen Banken seien Schlüsselinstitute „nicht nur für Europa, sondern auch für uns im Nahen Osten und ebenso auf der globalen Bühne“. Al-Emadi kündigte außerdem juristische Schritte gegen diejenigen an, die nach Erkenntnissen des Golfstaats die Währung und Anleihen des Landes manipuliert haben sollen. Vor einigen Tagen war bekannt geworden, dass Katar in einem Brief an internationale Aufsichtsbehörden Saudi-Arabien und weitere Länder aus der Region bezichtigt hatte, die Landeswährung auf den internationalen Märkten attackiert und manipuliert zu haben. Al-Emadi äußerte sich nicht zu dem Brief, sagte aber: „Wir haben entdeckt, dass der internationale Handel mit unserer Währung und unseren Anleihen manipuliert worden ist. Wir vermuten eine versteckte Agenda dahinter und haben daher eine internationale Anwaltskanzlei beauftragt, sich das anzuschauen. Wir werden jetzt juristische Schritte gegen jeden vornehmen, der versucht unsere Währung oder unsere Wirtschaft zu sabotieren.“ Seit dem Sommer des vergangenen Jahres blockieren Saudi-Arabien und mehrere Bündnispartner Katar, weil sie dem Land die Unterstützung von Terrororganisationen vorwerfen. Der kleine Golfstaat hatte dies stets bestritten. Vor der Blockade habe es noch keine Manipulation der Währung Katars gegeben, sagte der Finanzminister.

Foto: Euroscheine, über dts Nachrichtenagentur

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