Expertin warnt vor Verbindung von Terrorismus und organisierter Kriminalität

Washington – Die US-Terrorismusexpertin Louise Shelley warnt die Deutschen davor, die Gefahren durch die Verbindungen von internationalen Terrororganisationen und organisierter Kriminalität zu unterschätzen. „Das Problem der internationalen Kriminalität und des transnationalen Terrorismus betrifft auch Ihr Land“, sagte Shelley im Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Deutschland sei „umgeben von Regionen, wo genau diese Verstrickungen gedeihen: dem Balkan, dem Mittleren Osten, Nordafrika“.

Sie habe jedoch „festgestellt, dass in Deutschland auf dem Gebiet genau dieser Verstrickungen offenbar wenig geforscht wird“, sagte Shelley. Es gebe zudem nur wenige grundlegende Analysen zu den neuen Herausforderungen der Sicherheit, die aus der Verbindung von Terror und organisierter Kriminalität resultierten. Shelley ist Direktorin des Instituts für Terrorismus, internationale Kriminalität und Korruption an der George Mason University in Arlington, Virginia. Die Professorin forscht seit Jahren unter anderem über die ökonomischen Grundlagen von Terrorgruppen wie dem „Islamischen Staat“ und deren Verbindungen zur organisierten Kriminalität. „Weil die Terroristen wie Geschäftsleute denken und handeln, ist es unabdingbar, ihnen mit den unterschiedlichsten gesetzlichen Mitteln beizukommen und nicht nur mit dem Strafrecht“, sagte Shelley dem „Spiegel“. Deutschland etwa habe große Erfahrung mit regulatorischer Gesetzgebung im Wirtschaftsbereich. „Diese kann dabei helfen, die Geschäftsmodelle der Terroristen mit gesetzlichen Mitteln einzuschränken.“

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