Ischinger kritisiert Bundesregierung im Streit um Nord Stream 2

Der Chef der Münchener Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, sieht strategische Fehler der Bundesregierung im Umgang mit dem umstrittenen Gaspipeline-Projekt Nord Stream 2. „Deutschland hat zu lange so getan, als sei Nord Stream 2 kein politisches Projekt. Das war ein Fehler“, sagte der ehemalige deutsche Botschafter in den USA dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Montagsausgaben). „Man kann nicht einerseits predigen, dass wir eine gemeinsame europäische Außenpolitik wollen – und dann andererseits darauf beharren, dass die außenpolitisch zentral wichtige Energiepolitik national bleibt.“

Deutschland habe bei der Planung einige Dinge unterschätzt. „Wir hätten Polen und andere von vornherein stärker einbeziehen müssen“, so Ischinger. Für ein Ende des Projekts sei es nun aber zu spät. „Das Projekt jetzt in der Schlusskurve zu verhindern, würde die sicherheitspolitischen Spannungen möglicherweise nur noch verstärken“, sagte Ischinger dem RND.

Foto: Castoro 10 beim Bau von Nord Stream 2, über dts Nachrichtenagentur

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