Bundesregierung stellt drastischen Anstieg von Schadholz fest

Die Waldschäden in Deutschland haben sich in diesem Jahr durch den zweiten Dürre-Sommer in Folge drastisch verschlimmert. In vielen Bundesländern ist die Menge an Schadholz rapide angestiegen, insgesamt waren es in beiden Jahren rund 105 Millionen Kubikmeter (Festmeter), wie aus der Antwort des Bundeslandwirtschaftsministeriums auf eine Grünen-Anfrage hervorgeht, über welche die „Rheinische Post“ (Montagsausgabe) berichtet. Besonders heftig traf es dabei Nordrhein-Westfalen.

Während 2018 rund 4,5 Millionen Festmeter (Kubikmeter) anfielen, waren es bislang in diesem Jahr mit 14,5 Millionen Festmetern (Kubikmeter) bereits mehr als dreimal so viel. Noch rapider war der Anstieg nur in Brandenburg, das ebenfalls besonders betroffen war von Hitzewellen. 400.000 Festmeter Schadholz fielen 2018 an, ein Jahr später waren es schon fast sieben Millionen (ein Plus von 1.600 Prozent). Andere Länder wie Bayern kamen nur etwas glimpflicher davon. In dem größten Flächenland zählten die Behörden in diesem Jahr 9,8 Millionen Kubikmeter, im Vorjahr 4,6 Millionen. In Hessen waren es zuletzt 7,5 Millionen (2018: 3,9) und in Rheinland-Pfalz 2,5 Millionen (2018: 1,0). Grünen-Bundestagsfraktionsvize Oliver Krischer sagte: „Die Forstwirtschaft wird in den nächsten Jahren mehr als vier Milliarden Euro an Mindereinnahmen haben.“ Er warnte aber davor, „jetzt auf Teufel komm raus wieder aufzuforsten und das mit Millionen Euro öffentlich zu fördern“. Kein Mensch wisse heute, welche Baumarten an welchen Standorten überleben werden. „An vielen Standorten macht es Sinn, der Natur diese Entscheidung zu überlassen.“ Diese Naturverjüngung bringe am ehesten die Baumarten hervor, die mit einem veränderten Klima klar kommen. „Gut möglich, das unsere Wälder in Zukunft eher wie italienische oder griechische Wälder aussehen werden, weil wir deren heutiges Klima bekommen werden“, sagte Krischer.

Foto: Wald, über dts Nachrichtenagentur

 

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