Zukunftsforscher rechnet mit „Selbsthilfegesellschaft“ nach Corona

Der Zukunftsforscher Horst Opaschowski ist davon überzeugt, dass die Deutschen als gestärkte Gesellschaft aus der Corona-Pandemie herauskommen. „Jetzt bildet sich eine Selbsthilfegesellschaft aus der Einsicht, aufeinander angewiesen zu sein“, sagte Opaschowski dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Donnerstagsausgaben). Zwar säßen im Moment Bürger, Politik und Wirtschaft in einem Boot.

„Die Politiker müssen aber für die Zeit danach wissen, dass die Bürger, die jetzt zur Selbsthilfe aufgerufen werden, anschließend das Steuer dieses Boots nicht so schnell mehr aus der Hand geben. Die Politik kann dann nicht mehr machen, was sie will“, so der Zukunftsforscher. Und weiter: „Eine größere Mitmach-, Zusammenhalts- oder Mitbestimmungsgesellschaft wäre ein Gewinn aus dieser Krise.“ Opaschowski glaubt auch, dass sich positive Veränderungen für viele Menschen ergeben, deren Jobs heute schlecht bezahlt sind. Jeder spüre plötzlich ziemlich nah, wie ungerecht es zugehe bei der Bezahlung der Berufe, die unsere Strukturen unter hohem persönlichem Einsatz aufrechterhielten. „Spätestens nach Ende dieser Krise werden diese Berufsgruppen – also Pflege- und Laborkräfte, Polizisten und Feuerwehrleute oder Verkäuferinnen – auf Veränderungen zu ihren Gunsten pochen. Zu Recht.“

Foto: Menschen, über dts Nachrichtenagentur

 

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