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Das sind die größten Unternehmen der Welt

Die Größe eines Unternehmens lässt sich zu Vergleichszwecken nach dem Umsatz (Erlös) und/oder nach der Marktkapitalisierung (Börsenwert) berechnen. Keine der beiden Kenngrößen ist jedoch weltweit einheitlich als Bewertungsmaßstab anerkannt. US–amerikanische Wirtschaftsmagazine (Forbes, Fortune) veröffentlichen entsprechend andere Ranglisten als Großbritanniens führende Wirtschaftszeitung, die Financial Times.

In den bisher genannten Ranglisten werden Unternehmen, die nicht an der Börse notiert sind, nur berücksichtigt, wenn sie einen sogenannten Form 10-K Geschäftsbericht veröffentlichen, das ist ein Jahresbericht zur Vorlage bei der US-amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde SEC. Die 50 größten nicht börsennotierten Unternehmen sind aber in der FT Non-Public 150 gelistet, die regelmäßig von der Financial Times herausgegeben wird. Kenngröße ist hier der geschätzte Markwert.

Apple mit weitem Abstand an der Spitze

Die wertvollsten Unternehmen der Welt setzen jährlich mehrere Milliarden Euro um und nehmen oft in ihren jeweiligen Marktsegmenten eine führende Stellung ein.

Nach wie vor wird die Weltbörse hauptsächlich durch Unternehmen aus den USA dominiert. Angeführt wir die Liste von dem Technologiegiganten Apple. Mit einem Marktwert von 724,77 Mrd. US-$ liegt der US-amerikanischen iPhone-Hersteller unangefochten auf dem ersten Platz und hat als erstes Unternehmen überhaupt die 700 Mrd. Dollar Grenze überschritten. Diese Zahl lässt die Verfolger erblassen. Seinen Erfolg verdankt Apple vor allem dem Vertrieb von Produkten, die hoch attraktiv sind und große Gewinnmargen bringen.

Apple wurde im Jahr 1976 von Steve Jobs, Steve Wozniak und Ron Wayne in einer Garage gegründet. Dabei gilt Apple mit der Vorstellung des ersten Personalcomputers als Computerpionier. Den Durchbruch schaffte das Unternehmen jedoch erst mit der Einführung des Musik-Players iPod und schlussendlich mit dem iPhone im Jahr 2007. Seitdem geht es für Apple steil bergauf. Das Unternehmen gilt heute als eines der innovativsten Unternehmen, insbesondere was Technik und Design anbelangt.

Mit großem Abstand folgen der Mineralöl-Gigant Exxon Mobile mit 356,55 Mrd. und die US-amerikanischen Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway mit 356,51 Mrd. US-$. Platz vier und fünf gehen mit Google und Microsoft ebenfalls an die USA.

Der Grund warum Firmen wie Apple, aber auch Google und Microsoft so weit vorne im Ranking liegen, ist einfach erklärt. Die Produkte der Unternehmen begleiten uns im Alltag und erleichtern viele Aufgaben. Entsprechend wichtig ist deren Existenz und damit steigt natürlich auch der Wert der Konzerne.

Nur ein europäisches Unternehmen in den Top-Ten

Nur drei Unternehmen aus den Top-Ten haben ihren Hauptsitz nicht in den USA. Dazu gehören der Chinesische Mineralölkonzern PetroChina, die Industrial & Commercial Bank of China Ltd, sowie das Biotechnologie- und Pharmaunternehmen Novartis aus der Schweiz. Letzteres ist damit auch das einzige Europäische Unternehmen, das zumindest ansatzweise mit den US-Giganten mithalten kann. Novartis gilt als einer der größten und einflussreichsten Pharma-Konzerne der Welt. Zu den von Novartis vertriebenen Produkten zählen beispielsweise Medikamente zur Behandlung von Alzheimer, Brustkrebs sowie Osteoporose und Asthma. Zusammen mit Nestlé und Roche ist unser alpenländischer Nachbar immerhin dreimal unter den Top 25 vertreten.

Sieben deutsche Unternehmen schaffen es in die Top 100

Sucht man nach deutschen Unternehmen, so muss man weit nach unten scrollen. Der große Automobilhersteller Volkswagen belegt mit einem Marktwert von 124,34 Mrd. den 48. Platz und ist damit bestplatzierte deutsche Firma. Weitere deutsche Konzerne in den Top 100 sind Bayer 124,16 Mrd., Daimler 103,74 Mrd., BASF 91,49 Mrd., Siemens 90,17 Mrd., SAP 88,79 Mrd. und die Deutsche Telekom mit 83,31 Mrd. US-$.

Die aktuelle Schwäche Europas im Ranking lässt sich zum einen darauf zurückführen, dass die europäische Wirtschaft in den vergangenen Jahren kaum gewachsen und für Investoren daher wenig attraktiv gewesen ist. Europa hat lange unter den Nachwehen der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2009 gelitten. Die Wirtschaft kommt erst langsam wieder in Schwung, und nun führt die Griechenland-Krise wieder zu unsicheren Konjunkturaussichten. US-Konzerne hingegen fahren zur selben Zeit Rekordgewinne ein.

Zum anderen führt der Wertverlust des Euro zu schlechteren Platzierungen der Unternehmen aus dem Euroraum. Durch den gesunkenen Eurokurs verlieren die an europäischen Börsen gelisteten Konzerne im internationalen Vergleich an Wert, während der starke US-Doller die amerikanischen Konzerne aufwertet.

Die deutschen Unternehmen stehen insgesamt gesehen jedoch ganz gut da. In den Krisenjahren wurden Strukturen überarbeitet, Produktionen weiterentwickelt und so enorme Innovationen hervorgebracht.

Den US-Unternehmen kann trotzdem zur Zeit niemand das Wasser reichen. Die Wirtschaft in den Vereinigten Staaten läuft rund und die Nachfrage auf dem riesigen Binnenmarkt bleibt stabil.

China ist zweitgrößte Macht

In den vergangenen Jahren zählte Chinas Wirtschaft mit jährlichen Wachstumsraten von 7% bis 9% zu den wachstumsstärksten Volkswirtschaften überhaupt. Inzwischen hat sich dies jedoch spürbar abgekühlt.

Dennoch werden die Wachstumsraten voraussichtlich weiter hoch bleiben. Der Grund: Die Regierung in Peking braucht das Wachstum, um weitere Arbeitsplätze für die Landbevölkerung zu schaffen. China will weg vom Bauernstaat-Image und sich als Dienstleistungs- und Hightech-Gesellschaft etablieren. Bisher stellt jedoch der Bankensektor Chinas größte Unternehmen. Allen voran die Industrial & Commercial Bank of China, die mit einem Marktwert von 275,39 Mrd. US-$ auf einem respektablen 9. Rang logiert. Weitere Unternehmen aus dem chinesischen Finanzsenktor sind China Construction Bank, Bank of China, Agricultural Bank of China und die China Life Insurance. Größtes chinesisches Unternehmen mit 329,72 Mrd. US-$ die PetroChina Ltd. Der größte Ölkonzern des Landes kann sich damit den sechsten Platz sichern.

Technologieriesen auf dem Vormarsch

In den vergangenen Jahren haben Technologiefirmen den klassischen Giganten aus der Energiebranche peu à peu den Rang abgelaufen. Schuld daran ist die langsam wachsende, bzw. rückläufige Nachfrage an Öl, Gas und Kohle im Gegensatz zu einem steigenden Angebot.

Besonders die großen Ölkonzerne investieren jedoch laufend riesige Beträge in extrem aufwendige traditionelle Fördervorhaben, die sich nur mit einem hohen Ölpreis decken lassen. Sollte diese Preise jedoch später niemand mehr bezahlen, da der weltweite Technologiefortschritt sparsamere Motoren oder andere Alternativen auf den Markt bringt, ist die Großherrschaft der Energiekonzerne endgültig vorbei.

So haben die 100 größten an der Börse notierten Tech-Firmen im vergangenen Jahr knapp 16 Prozent an Wert gewonnen, wogegen der Energiesektor im selben Zeitraum rund 21 Prozent eingebüßt hat.

Auch bei den Zukunftstechnologien dominieren die USA. Hier hat sich die IT-Branche zur Leitbranche entwickelt. Nur ein einziger Technologiekonzern, nämlich SAP stammt aus Europa. Dass Europa bei den Zukunftstechnologien so schlecht aufgestellt ist, dürfte sich als erheblicher Nachteil erweisen. Die Digitalisierung entwickelt sich zum alles beherrschenden Trend und stellt Geschäftsmodelle von Unternehmen und ganzen Branchen in Frage. Gerade die US-Konzerne treiben die Digitalisierung der Wirtschaft aggressiv voran und bestimmen damit die Spielregeln, die zukünftig für die gesamte Wirtschaftswelt gelten werden.

Es bleibt abzuwarten, ob diese momentane Stärke der Technologie-Giganten von Dauer sein wird. Zur Zeit nutzen sie jedoch ihre Macht um in branchenfremde Bereiche wie die Autoindustrie, Handel oder Medien vorzudringen. Google als Stromlieferant ist mittlerweile nicht mehr nur Zukunftsmusik.

 

Grafik: Statista

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