Deutsche Automobilindustrie als attraktivste Arbeitgeber 2013

Zu den wichtigsten Säulen der deutschen Wirtschaft zählt unbestritten Deutschlands Automobilindustrie. Zudem hat sich zufolge einer in enger Zusammenarbeit zwischen dem Nachrichtenmagazin FOCUS und dem Karrierenetzwerk XING erarbeiteten Studie herausgestellt, dass die Konzerne der Automobilwirtschaft auch als attraktivste Arbeitgeber in Deutschland gelten. Die Studie basiert auf der Einschätzung von Mitarbeitern der Unternehmen, von Arbeitnehmern der Branche, Berufseinsteigern sowie den Aktivitäten der Unternehmen im Personalmarketing. Insgesamt konnten sich 13.000 Beschäftigte von über 800 Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern äußern. An Hand eines Punktesystems von 0 bis 10 ergab sich dann das vorliegende Ranking von 370 Firmen, die als attraktivste Arbeitgeber gelten.

Grafik: Statista

Autokonzerne sind die beliebtesten Arbeitgeber

Die beigefügte Infografik, die die 15 Spitzenreiter der Rangliste abbildet, zeigt dabei einige interessante Aspekte. Zunächst fällt auf, dass gleich vier Automobilhersteller auf die vorderen vier Plätze gewählt wurden. Den ersten Platz belegte dabei Volkswagen mit 8,3 von 10 möglichen Punkten vor BMW mit 8,2, Audi (8,0) und Porsche (7,9). Sowohl Audi als auch Porsche gehören zwar ebenfalls zum Volkswagen-Konzern, wurden jedoch im Rahmen der vorliegenden Studie als eigenständige Arbeitgeber behandelt. Erst auf den Plätzen fünf bis sieben folgen mit Airbus, BASF, SIEMENS (jeweils 7,7 Punkte) die ersten Arbeitgeber anderer Branchen, während es mit Daimler (ebenfalls 7,7) auf dem achten Platz ein weiterer Automobilhersteller auf eine Top-Ten-Platzierung gebracht hat.

Nicht nur die ganz Großen haben viel zu bieten

Im Detail fällt weiterhin auf, dass nur sieben der vorderen fünfzehn Plätze mit DAX-Unternehmen besetzt sind, was so viel bedeutet, dass nicht unbedingt nur die größten Unternehmen auch die attraktivsten Arbeitsbedingungen aus Sicht der Mitarbeiter zu bieten haben. Auch sind im Ranking unter den Top-Ten weder Banken, noch Versicherungen und Unternehmensberatungen zu finden, die zusammen mit den Unternehmen des Mittelstands noch vor rund 10 Jahren zu den beliebtesten Arbeitgebern zählten. Nicht zuletzt wird auch deutlich, dass zwei Drittel der besten Arbeitgeber im südlichen Teil Deutschlands, also Bayern und Baden-Württemberg ansässig sind. Die Schere wird noch deutlicher, wenn man bedenkt, dass unter den 370 platzierten Arbeitgebern lediglich 13 aus den neuen Bundesländern, Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern oder Thüringen kommen.

Studierende bekräftigen die Ergebnisse der Studie

Eine ähnliche Studie unter insgesamt fast 23.000 Studierenden, die vom Beratungsunternehmen Universum Communications zwischen November 2012 bis März 2013 durchgeführt wurde, unterstreicht die Ergebnisse der Focus-Erhebung. Besonders unter Studenten der Wirtschaftswissenschaften und angehenden Ingenieuren stehen die Unternehmen der Automobilwirtschaft ganz oben auf der Liste der beliebtesten Arbeitgeber in Deutschland. Angehende IT-Spezialisten hingegen sehen Google als ihren idealen Wunscharbeitgeber an.

Was macht Arbeitgeber attraktiv?

Was macht denn nun einen Arbeitgeber tatsächlich attraktiv und was können Unternehmen tun, um ihre Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern?

Immer mehr deutsche Firmen beklagen sich ja bekanntlich über Fachkräftemangel und vielfach ist bereits von einem „War of Talents“ die Rede, wenn es um die Rekrutierung von Fachkräften geht. Um an motivierte, gut ausgebildete Mitarbeiter zu kommen und Arbeitskräfte zu halten, die bereits als Leistungsträger für das Unternehmen tätig sind, müssen sich die Arbeitgeber einiges einfallen lassen. Attraktive Löhne und Gehälter zu zahlen, reicht dabei heute bei weitem nicht mehr aus, um die entsprechende Motivation zu erzeugen, sich bei einem Unternehmen zu bewerben. Dies gilt für Fach- und Führungskräfte genauso wie für Berufseinsteiger oder Schul- und Studienabgänger. Zwar halten rund zwei Drittel der Befragten die gute Bezahlung für ein wichtiges Kriterium, jedoch stehen Image des Unternehmens, Mitbestimmungsmöglichkeiten sowie umfassende Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten weiter oben auf der Skala der wichtigen Kriterien für die Bewerber. Ganz besonders wichtig sind aber für viele Menschen das Betriebsklima und das soziale Umfeld sowie die Wertschätzung der Leistung im Unternehmen. Nicht nur der zunehmende Anteil weiblicher Führungskräfte stellt die Arbeitgeber auch vor die Aufgabe, flexible Lösungen bezüglich Arbeitszeit, Arbeitsort und Kinderbetreuung zu schaffen. Das Schlagwort Work-Life-Balance sollte hier nicht nur auf dem Papier stehen, sondern mit Leben erfüllt werden.

Die Unternehmen sind gefordert, ein Umfeld zu schaffen, das die Mitarbeiter motiviert und fördert sowie ihnen das Gefühl gibt, dass sie und ihre Leistung geschätzt und anerkannt werden. Letztlich geht es darum, dass sich die Mitarbeiter mit dem Unternehmen und dem Unternehmensziel identifizieren und sich als Teil einer Gemeinschaft betrachten können, die ein gemeinsames Ziel verfolgt: das Unternehmen auf der Erfolgsspur zu halten.

Foto: © press.bmwgroup.com

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert