Entscheidung für Sewing als Deutsche-Bank-Chef

Die Deutsche Bank steht offenbar vor einem Wechsel an der Vorstandsspitze. Aufsichtsratschef Paul Achleitner wolle dem Kontrollgremium am Sonntagabend den bisherigen Co-Leiter des Privatkundengeschäfts, Christian Sewing, als neuen Vorstandschef vorschlagen, berichtet das „Handelsblatt“ (Montagausgabe) unter Berufung auf Finanzkreise, die damit Informationen des „Spiegels“ bestätigten. Nach einer mehrmonatigen Suche nach einem Nachfolger für den Amtsinhaber John Cryan habe sich Achleitner für Sewing und damit gegen einen externen Kandidaten entschieden, hieß es.

Sewing, der zur Hauptversammlung am 24. Mai das Amt von Cryan übernehmen soll, ist in Deutschland bei den Mitarbeitern beliebt, aber er dürfte bei den ausländischen Investmentbankern auf Skepsis stoßen. Auch einige der großen Investoren standen einer internen Lösung kritisch gegenüber, weil sie weder Sewing noch den zweiten Co-Vize-Chef Marcus Schenck schon für reif für den CEO-Posten hielten. Außerdem wünschten sich einige Großanleger wieder einen Banker mit Investmentbank-Erfahrung an der Spitze. In dem Geschäft verdient die Bank zwar kaum noch Geld, aber die Sparte erwirtschaftet immer noch den größten Anteil an den Erträgen und steht vor einer weiteren Sanierung. In Finanzkreisen wird damit gerechnet, dass Co-Vize-Chef Marcus Schenck die Bank in den kommenden Monaten verlassen wird, schreibt die Zeitung. Schenck leitet bislang auch die Firmenkunden- und Investmentbank und hatte offenbar schon vor einigen Wochen signalisiert, dass er für eine Schrumpfkur in der Einheit nicht zur Verfügung stehe und daher über ein Ausscheiden nachdenke. Die Deutsche Bank wollte die Informationen des „Handelsblatts“ zunächst nicht kommentieren.

Foto: Deutsche Bank, über dts Nachrichtenagentur

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