Von der Leyen: „Wir haben in den Abgrund geschaut“

Mit der Beilegung des Streits über die Flüchtlingspolitik haben die Unionsparteien nach Ansicht der stellvertretenden CDU-Bundesvorsitzenden Ursula von der Leyen (CDU) eine Richtungsentscheidung getroffen. Den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben) sagte sie, „im Kern ging es darum, ob wir im Alleingang oder gemeinsam in Europa Lösungen finden wollen. Und diese Frage ist ganz klar entschieden worden.“

Es gebe eine tiefe Grundüberzeugung in der Union, „dass wir die Europapartei sind“. Angesichts der „Heftigkeit der Auseinandersetzung“ könne sie verstehen, dass viele Menschen an einer weiteren vertrauensvollen Zusammenarbeit der Parteivorsitzenden zweifelten. Von der Leyen sagte über die Schwesterparteien: „Wir haben beide in den Abgrund geschaut.“ Doch seien Merkel und Seehofer „absolute Profis“, sie wüssten, „auch wenn man unterschiedlicher Meinung ist, muss man am Ende immer im Sinne der gemeinsamen Sache eine Lösung finden.“ Von der Leyen warnte, „wir müssen jetzt durch Taten beweisen, dass dieses Ringen es wert war und dass wir wieder nach vorne arbeiten und eine Lösung für das Problem erreichen können“. Von der Leyen ist zuversichtlich, dass andere Staaten sich bereit erklären werden, bereits bei ihnen registrierte Flüchtlinge im Zuge eines neuen Transitverfahrens wieder aufzunehmen. Für das neue Transitverfahren werde es mit Griechenland ein Vorbild geben: „Mit den Griechen wollen wir bis Ende des Monats ein Abkommen erreichen. Italien ist sehr daran gelegen, europäisch zu handeln“, glaubt die die CDU-Vizechefin, die auch Bundesverteidigungsministerin ist.

Foto: Ursula von der Leyen, über dts Nachrichtenagentur

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