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Schwesig fördert künstliche Befruchtung bei Paaren ohne Trauschein

Frau mit Kind, über dts NachrichtenagenturPaare ohne Trauschein können künftig Geld vom Staat für eine Kinderwunschbehandlung bekommen: Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig öffnet zum 7. Januar das Förderprogramm, sodass jetzt auch Unverheiratete von den Zuschüssen für eine Künstliche Befruchtung profitieren können. „Es ist nicht mehr zeitgemäß, unverheiratete Paare mit unerfülltem Kinderwunsch weniger zu unterstützen und anders zu behandeln als Verheiratete“, sagte die SPD-Politikerin der Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Deshalb öffne ich die Richtlinie dahingehend, dass nun auch unverheiratete Paare unterstützt werden können.“

Der Kinderwunsch dürfe nicht am Geld scheitern. Voraussetzung ist, genau wie bei Ehepaaren, dass auch das jeweilige Bundesland Geld zuschießt. „Wir haben sehr positive Signale aus den bereits am Bundesförderprogramm beteiligten Ländern“, sagte Schwesigs Sprecherin den Funke-Zeitungen. Bislang beteiligen sich Berlin, Niedersachsen, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen. In Sachsen-Anhalt werden aus Landesgeldern schon jetzt auch Unverheiratete gefördert. In der Regel müssen Paare ohne Trauschein bislang die Gesamtkosten einer Kinderwunschbehandlung selbst tragen. Bei Verheirateten übernehmen die Gesetzlichen Krankenkassen mindestens 50 Prozent der Kosten für die ersten drei Behandlungen, hinzu kommt die staatliche Förderung: Paare, die in einem der sechs fördernden Bundesländer leben, bekommen Zuschüsse von bis zu 50 Prozent des verbliebenen Eigenanteils. Nach einer Beispielrechnung des Familienministeriums erhalten Verheiratete bei Behandlungskosten von 3.200 Euro auf diese Weise bei den ersten drei Versuchen mindestens 1.600 Euro von der Kasse und bis zu 800 Euro vom Staat. Unverheiratete sollen nach Schwesigs Vorstellungen in einem solchen Fall künftig ebenfalls bis zu 800 Euro von Bund und Land bekommen. Seit 2013 werden jedes Jahr 10 Millionen Euro für die Bundesinitiative „Hilfe und Unterstützung bei ungewollter Kinderlosigkeit“ eingestellt. Das Geld reiche auch weiterhin aus: Für die zusätzliche Unterstützung unverheirateter Paare würden keine weiteren Haushaltsmittel benötigt, so die Sprecherin.

Foto: Frau mit Kind, über dts Nachrichtenagentur

 

5 Kommentare

  1. Soweit ich weiß werden Eizellen bei der Frau nicht neu produziert, man hat sobald das Leben beginnt am meisten und je älter man wird desto weniger hat man, bis es 0 sind. Bis dahin sind die Eizellen je Menge ausgeliefert. Chemie, Gifte, Radioaktivität usw. normalerweise nicht in hohen Dosen, allerdings kommt da einiges über die Jahre auf diese Eizellen zu.
    Ist es da nicht etwas gewagt bzw. sogar riskant immer später Kinder zu bekommen und dann mit ü40 eine Mitochondrien-Spende in der Ukraine zu riskieren? Auch was jetzt die Partnerwahl von Männern angeht. Eine 20 jährige hat ja biologisch gesehen viel hochwertigere Eizellen oder gibt es mittlerweile Tabletten usw. die dafür sorgen, dass Eizellen regenerieren?

  2. Es stimmt, dass bei Frauen die Eizellen nicht nachproduziert werden (es werden auch nur Vorstufen angelegt, keine fertigen Eizellen), aber es sind auch am Ende der fruchtbaren Lebensphase die Eizellen nicht bei 0 (nur rund 1% der vorhandenen Eizellen reifen überhaupt bis zum Eisprung).
    Die „Baufehler“ nehmen tatsächlich zu, daher erhöht sich durchaus das Risiko für gewisse Dinge schon aber in Summe ist es immer noch sehr gering. Bei Männern werden die Spermien zwar höchsten ein paar Monate „aufbewahrt“ aber besser wird die Qualität mit der Zeit auch nicht.
    Die Frage nach Kindern ist aber für die allermeisten Frauen zunächst mal eine soziale und keine biologische. Für Männer übrigens auch. Und sehr jung schwanger werden ist auch nicht per se besser aus biologischer Sicht. Unser Fortpflanzungstourismus in die Ukraine ist bereits massenhaft.

  3. Eine Richtung, die man durchaus als Progressiv verstehen kann.
    Einen Standpunkt, der mir dazu einfällt geht in die Richtung, dass auch das Konzept der Familien und Kindeserziehung im Grund einer Überholung bedarf und das Ganze mehr auf die Gesellschaft verlagert werden müsse.
    Das Ganze ist natürlich sehr vage und bedarf eigentlich viel präzisieren Ausführungen. Aber im Grunde hat das Konzept an sich das Potenzial den Kindern gleiche Chancen zu bieten und Spezialfälle, in denen z.B. jahrzehntelange Vernachlässigung durch die Eltern die Ursache ist, zu reduzieren. Man lernt als weiblicher Mensch schon ganz früh, dass man, was das Kinderkriegen heutzutage angeht, immer die Arschkarte hat. Kriegst du sie früh, riskierst du, Ziele, die du dir eigentlich gesetzt hast, später oder nie zu erreichen. Kriegst du sie zu spät, bist du ne egoistische Rabenmutter, die minderwertigen Nachwuchs zeugen (dazu noch möglicherweise mithilfe einer ukrainischen Leihmutter).

  4. Was ich mich frage: Warum wird hier nur auf die Frauen geschaut? Um Kinder zu zeugen, braucht es Sperma. Und wenn dies z.B. von einem jüngeren Mann kommt, hat das vielleicht sogar einen ausgleichenden Effekt. Aber nein, es geht wieder nur ums Frauen Bashing. Ansonsten würde man genauso viel Kritik hören wie bei alten Männern, die in mehreren Ehen weitaus jüngere Frauen schwängern. Dass das Sperma bei diesen Vätern genauso „beeinträchtigt“ ist, wie die Eizellen älterer Frauen, interessiert aber irgendwie kaum jemanden. Entlarvend… Im Prinzip kann ein Mann mit 80 noch gesunde Kinder bekommen, wie sieht es bei Frauen gleichen Alters aus? Hilft es der 80 jährigen Frau, wenn der Mann 20 Jahre alt ist? Nur wenn man sich eine Leihmutter in der Ukraine kauft.
    Und ja was die Qualität angeht fehlten viele Details. Luftfeuchtigkeit, Tageszeit, Ernährung, Durchschnittstemperatur, ein Fruchtbarkeitsschamane usw.

  5. Ernährung und daraus resultierende Fettleibigkeit, kaum Bewegung, Medikamente und deren Nebenwirkungen und zusätzlich dazu kommt noch, dass impotenten Männern, durch medizinische Eingriffe, doch Nachwuchs erzeugen und ihre Gene vererben. Letzteres gilt auch für Frauen und andere Krankheiten, die die Natur eigentlich aussortieren will. Diese rein statistisch erhöhte Risiken wirken recht annehmbar, wenn man ein Auge auf die Risiken wirft, die eine werdende Mutter mit 45 in die Schwangerschaft, besser gesagt Risikoschwangerschaft, bringt:
    Die Wahrscheinlichkeit eines genetischen Defekts liegt mit 45 bei 1:30.
    Eine Fehlgeburt liegt bei jeder dritten Schwangerschaft vor.
    Zudem kommt es häufiger zu Frühgeburten oder führt zu Säuglingen mit viel zu geringem Geburtsgewicht.
    Sogar die Zahl der Totgeburten ist erhöht. Und unser Babytourismus zu den günstigen ukrainischen Kiwu-Zentren nimmt immer wieder zu.

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