„Was is(s)t die Welt“ – Eröffnung der Foto-Sonderausstellung in Bonn

Hans Jürgen Beerfeltz, Staatssekretär des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Prof. Dr. Wolfgang Wägele, Direktor der Stiftung Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig – Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere (ZFMK), Horst Naaß, Bürgermeister der Stadt Bonn sowie Prof. Dr. Peter Stehle eröffnen am 09. Juli 2013 die Foto-Sonderausstellung „Was is(s)t die Welt“, die das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gemeinsam mit dem ZFMK in Bonn in der Zeit vom 10.07. – 22.09.2013 zeigen wird.

Mit beeindruckenden, ästhetisch schönen Fotos aus dem Projekt Hungry Planet von Peter Menzel und Faith D’Aluisio, stimmt die Ausstellung den Besucher mit dem Blick auf die Kluft zwischen Arm und Reich nachdenklich. Eindrucksvolle Aufnahmen dieses Projekts zeigen Familien aus verschiedenen Regionen der Erde inmitten ihrer wöchentlichen Lebensmittelration. Deutlich werden die Diskrepanzen: Hier knappe Ressourcen oder der tägliche Kampf gegen den Hunger, dort chronisches Übergewicht, das unter anderem auch gesundheitliche Gefahren birgt. Tradition und Moderne oder der Einfluss der Lebensmittelindustrie auf globale Ernährungsgewohnheiten stehen oftmals im Widerspruch.

„Diese Ausstellung gibt Denkanstöße. Sie kontrastiert die Ernährungsweise in unterschiedlichen Ländern. Sie hinterfragt damit unsere Gewohnheiten und zeigt, wie wenig selbstverständlich eine gesunde, ausgewogene oder wenigstens satt machende Ernährung ist. Ernährungssicherung ist ein Schlüssel in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit, um Armut und Hunger zu überwinden. Wir wollen mit der Ausstellung die Besucherinnen und Besucher motivieren, ihren eigenen Umgang mit Nahrungsmitteln auf den Prüfstand zu stellen und sich nach Möglichkeit selbst in der Entwicklungszusammenarbeit zu engagieren“, erläutert Staatssekretär Beerfeltz, weshalb das BMZ in Bezug auf die zentrale Zukunftsaufgabe Ernährungssicherung ohne Gefährdung von Natur und Artenvielfalt zusammen mit dem Museum Koenig die Ausstellung konzipiert hat.

„Der Erhalt von Biodiversität ist gerade in armen Ländern eine überlebenswichtige Notwendigkeit, um die Ernährung der Menschen zu gewährleisten. Auch in den reicheren Ländern ist der Erhalt der Artenvielfalt kein Luxus, sondern eine wichtige und langfristige Aufgabe zum Wohle der Menschen“ erläutert Wägele, warum die Foto-Ausstellung „Was i(s)st die Welt“ die Dauerausstellungen des Museums Koenig so ausgezeichnet ergänzt.

Wer arm ist, hat oft auch Hunger. Die Hungernden haben nicht genug Geld, um Nahrungsmittel zu kaufen, oder nicht genug Land, um genügend anzubauen. Aber auch satt zu sein bedeutet nicht automatisch, dass man sich gesund ernährt. Oft tragen ungesunde Ernährungsgewohnheiten zu Übergewicht bei. Bei vielen Menschen reicht das Geld gerade so, dass sie genug preiswerte Lebensmittel kaufen können, die satt machen, zum Beispiel Reis und Brot. Gemüse, Obst oder gar Fisch, Fleisch, Eier, Käse und Milch sind Luxusprodukte, die viel zu selten auf den Teller kommen. Diesen Menschen fehlen lebenswichtige Vitamine und Mineralstoffe. Sie leiden unter „verborgenem Hunger“. Ihnen knurrt zwar nicht der Magen, aber die fehlenden Spurennährstoffe machen sie auf Dauer krank. Nicht nur in armen Ländern gibt es verborgenen Hunger, sondern auch in Deutschland.

Die Bilder zeigen auf einzigartige Weise eine Gemeinsamkeit, die alle Menschen verbindet: Das Bedürfnis zu essen und zu trinken. Und gerade hierdurch werden die krassen Unterschiede der jeweiligen Esskulturen, der Menge und der Art der Lebensmittel deutlich. Ganz besonders sollten auch wir darauf achten, dass die Lebensmittel, die wir uns leisten, möglichst unter fairen und ökologischen Bedingungen produziert wurden. So werden wir nicht nur satt sondern unterstützen eine freiere, gerechtere und sozialere Welt – auch in der Zukunft.

Die Ausstellung „Was is(s)t die Welt“ wird im Vorfeld des Science Forums 2013 gezeigt, einer hochkarätigen Tagung der internationalen Agrarforschungszentren zum Thema Ernährung und Gesundheit. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ist Gastgeber dieses Bonner Kongresses.

Foto: ZFMK Bonn

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