Finanzexperte hält Banken-Fusion für eine „ganz schlechte Idee“

Eine mögliche Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank, über die derzeit spekuliert wird, wäre für Wolfgang Gerke, Bankenexperte und Präsident des Bayerischen Finanzzentrums, ein Unding. „Ich halte das für eine ganz schlechte Idee“, sagte Gerke der „Passauer Neuen Presse“ (Dienstagsausgabe). Die Geschäftsfelder beider Geldinstitute „überlappen extrem stark“, findet Gerke.

Im Zuge von Synergie-Effekten müssten seiner Meinung nach wohl Zehntausende Mitarbeiter entlassen werden. „Das sorgt für Unruhe und demotiviert das Personal. Es wäre auch kaum möglich, die beiden Unternehmenskulturen in Einklang zu bringen“, so der Finanzexperte. Laut Gerke wäre ein Zusammenschluss „im Moment der völlig falsche Weg, einen deutschen Champion zu konstruieren“. Die beiden Banken sollten sich vielmehr darauf konzentrieren, wie man mit anderen passenden Partnern den Ertrag steigern könne. „Eine Fusion wäre riskant und teuer. Würde ein solcher Bankenriese in Schwierigkeiten geraten, wäre der Bund besonders gefordert.“ Der Bund, der an der Commerzbank noch immer mit 15 Prozent beteiligt sei, könne „nicht einfach zuschauen, wenn hier Zehntausende entlassen würden“. Er sollte die Banken nicht zu einem Zusammenschluss animieren, sagte Gerke.

Foto: Deutsche Bank, über dts Nachrichtenagentur

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