Logistik – das Risiko von Transportschäden ist groß

Es wird immer gefährlicher auf deutschen Straßen. Allein 2019 betrug die Anzahl der Straßenverkehrsunfälle mit Personenschaden unter Beteiligung von Güterkraftfahrzeugen rund 30.000. Im Grunde vergeht kein Tag, an dem es nicht kracht und häufig sind davon Lkw und ihre Fracht betroffen. Glücklicherweise handelt es sich oft nur Sachschäden, aber eben diese verursachen eine Unmenge an (unnötigen) Kosten. Am häufigsten betroffen sind LKWs und ihre Fracht. Ein Gütertransport kann vor allem für kleine und mittlere Betriebe ein hohes finanzielles Risiko darstellen.

Die Konjunktur boomt und auch der Verkehr

In Deutschland führt das kontinuierliche Wirtschaftswachstum zu immer neuen Höchstständen beim Verkehrsaufkommen. Allein im Jahr 2018 betrug die Transportleistung aller Verkehrsträger rund 498 Milliarden Tonnenkilometer. Dabei entfiel mit rund 217 Milliarden Tonnenkilometer der größte Anteil auf die straßengebundenen Verkehre. Im Jahr 2017 lag der Umsatz der Logistikbranche in Deutschland bei rund 267 Milliarden Euro, was einen Anstieg des Umsatzes in den vergangenen Jahren erkennen lässt. So lag zum Vergleich der gesamte Erlös in 2009 noch bei 200 Milliarden Euro.

Doch ein erhöhtes Verkehrsaufkommen bedeutet zugleich ein erhöhtes Unfallrisiko – auch für die Fracht. Sobald die Ladung während des Transportes beschädigt wird, drohen den Unternehmen hohe finanzielle Verluste. Besonders betroffen sind davon die kleinen und mittelständischen Logistik- und Transportunternehmen. Das Problem ist, dass die beförderte Ware in der Regel nicht ausreichend versichert ist. Oft bleibt der Besitzer auf seinem Schaden sitzen.

Fehlende Ladungssicherung ist eine Gefahr für Mensch und Material

Oft wird das Thema Ladungssicherung völlig unterschätzt. Besonders im Straßenverkehr ist eine ordnungsgemäße Ladungssicherung notwendig. Ausgeschlossen davon sind nicht Transporte per Bahn, Schiff und Luftverkehr. Wird keine Ladungssicherung vorgenommen oder ist diese unsachgemäß, dann kann diese zu einer großen Gefahr für den Fahrer selbst und andere Verkehrsteilnehmer darstellen. Gedanken wie „mir passiert schon nichts“ oder „die Ladung ist schwer, die kann nicht verrutschen“ sind keine Seltenheit. Doch bereits beim normalen Fahren oder bei Kurvenfahrten treten physikalische Kräfte wie beim Bremsen auf, die dann auf die Ladung einwirken, womit sich diese verschiebt und somit außer Kontrolle gerät. Diese Kräfte betragen beim Bremsen rund 80% des Ladungsgewichtes in Fahrtrichtung und ca. 50% des Gewichtes beim Beschleunigen nach hinten. Nicht nur dass die Ladung Schaden nehmen kann, sondern im schlimmsten Fall gerät das Fahrzeug außer Kontrolle, wodurch weitere Verkehrsteilnehmer in Gefahr geraten. Dadurch entstehen in Deutschland jährlich über 200 Millionen Ladungsschäden.

Die Verantwortung der Ladungssicherung liegt sowohl beim Fahrer, als auch beim Halter und Verlader. Bei Verstößen muss mit Bußgeldern und Punkten im Verkehrsregister gerechnet werden. Kommt es zu einem Verkehrsunfall mit Personenschaden, handelt es sich um eine Straftat, die mit einer Geld- oder sogar Freiheitsstrafe geahndet wird.

Kein Transportschaden ohne gravierende Folgewirkungen

Selbst wenn das Logistikkonzept noch so durchdacht ist und die Supply Chains perfekt getaktet sind, so kann all das durch einen Transportschaden stark beeinflusst werden. So kann es nicht nur zu kurzfristigen Verzögerungen kommen, sondern sogar zu schwerwiegenden Einschnitten in der Versorgung der Produktionslinien bis hin zu Lieferengpässen von Produkten. Diese Auswirkungen können durch die entsprechenden Präventionsmaßnahmen vielfach verhindert werden.

Dabei spielt es keine Rolle ob regionale Kleinstsendung im Kurierfahrzeug oder der internationale Transport von Gütern per LKW. Vor der Versendung sollte vor allem das Risiko bedacht werden, dass die wertvolle Ladung auf dem Weg Schaden nehmen kann. Bereits während des normalen Transportverlaufs treten verschiedene Einflüsse auf, welche die Waren komplett zerstören können.

Dabei kann es sich neben den Fliehkräften aufgrund von Beschleunigung, Kurvenfahrten und Bremsmanövern handeln, aber auch um Schwingungen, Vibrationen und Erschütterungen. Selbst Stöße, Schläge und Druckbelastungen wie bspw. Stapeldruck können auf die Ware einwirken. Allerdings sind dies nur einige Beispiele. Mit einem guten Transportschutz können Logistiker und Transporteure für sorgen, das transportierte Gut vor diesen Kräften und sonstigen Einflüssen zu schützen, wie bspw. mit einem Schwingungsdämpfer für den Transportschutz, aber auch mit Antirutschmatten, Zurrgurten, Kantenschutz und weiterem Zubehör.

Mit einer korrekten Ladungssicherung können nicht nur Schäden an der transportierten Ware verhindert werden, sondern auch 20% aller Unfälle, die auf deutschen Straßen passieren. Denn dies sind auf eine unsachgemäße Ladungssicherung zurückzuführen. Zudem ist eine korrekte Transportsicherung gesetzlich vorgeschrieben und in der VDI 2700 festgehalten.

Neben der Ladungssicherung ist eine Transportversicherung Pflicht

Viele Unternehmer sind der festen Ansicht, dass Sie keine Transportversicherung benötigen, wenn sie ihre Waren nicht selbst transportieren. Doch hier unterliegen sie einem großen Irrtum, denn die Beauftragung eines Spediteurs oder Transportdienstleisters umfasst zumeist keine ausreichende Versicherung. Zumeist haften die Frachtführer nur mit einem pauschalen Betrag von 9,60 Euro pro Kilogramm Fracht.

Doch kommt es beispielsweise dazu, das teure Waren beschädigt werden, dann wird durch diese Pauschale höchstens ein Bruchteil der Kosten abgedeckt. Aufgrund der eingeschränkten Haftung der Frachtführer ist es unerlässlich, eine eigene Transportversicherung abzuschließen. Das gilt vor allem dann, wenn mehrere Transporteure, wie oft auf internationaler Ebene, daran beteiligt sind. Denn an welcher Stelle der Schaden aufgetreten ist, bei der Verladung am Hafen, beim Transport mit der Bahn oder bei der Anlieferung per Lkw beim Kunden, das ist am Ende nicht mehr nachvollziehbar. Dazu kommt, dass es mitunter sehr kompliziert und langwierig sein kann, Schadensersatzansprüche im Ausland durchzusetzen.

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