Groschek will aus SPD eine „moderne Heimatpartei“ machen

Nach den Wahl-Niederlagen für die SPD in Land und Bund will der NRW-Vorsitzende Michael Groschek den Begriff der Heimat stärker in den Mittelpunkt rücken. „Wir wollen eine moderne Heimatpartei werden“, sagte Groschek der „Rheinischen Post“ (Freitagsausgabe). Heimat sei ein Stück weit aus der Mode gekommen.

Es gehe dabei aber um soziale Sicherheit und Geborgenheit. Gerade die junge Generation gehe damit ganz unbefangen um. „Schauen Sie sich nur die Oktoberfest-Welle im Ruhrgebiet an. Das drückt Sehnsucht aus nach einem Ort des Wohlfühlens, an dem man sich gut aufgehoben und zu Hause fühlt“, sagte Groschek. Die Kategorien „Links“ und „Rechts“ der Alt-68er hingegen hätten sich überlebt. Angesichts von Digitalisierung und Globalisierung seien die Menschen verunsichert und vermissten eine gestalterische Kraft, wie sie die SPD vor 150 Jahren war, als es darum ging, den Industriekapitalismus zu bändigen und den Sozialstaat einzuführen. „Jetzt stehen wir vor einer ähnlichen historischen Herausforderung: Darum brauchen wir ein europäisches und globales Abkommen mit verbindlichen Sozialstandards, um diese Verunsicherung zu stoppen – vergleichbar mit dem Weltklimaabkommen“, sagte Groschek. Die Vorschläge würden auch im Bund in den Erneuerungsprozess der SPD einfließen. Auf einer Klausurtagung will die NRW-SPD am Wochenende über Konsequenzen aus den Wahldebakeln beraten.

Foto: SPD-Parteizentrale, über dts Nachrichtenagentur

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