Kühnert: „Ich bin kein Marionettenspieler“

Kevin Kühnert, stellvertretender SPD-Vorsitzender und Juso-Chef, hat Kritik zurückgewiesen, er habe als Königsmacher die neue SPD-Führung ins Amt gehoben. „Wir Jusos haben zweifelsohne einen Anteil an der Wahl von Esken und Walter-Borjans. Aber Strippenzieher ist ein übles Wort. Ich bin kein Marionettenspieler, der andere tanzen lässt oder indoktriniert. Meine politische Arbeit läuft viel profaner ab als viele denken“, sagte Kühnert der „taz“ (Mittwochsausgabe).

Die SPD-Politikerin Gesine Schwan hatte Kühnert in der vergangenen Woche vorgeworfen, „ohne allzu viel Rücksicht vorzugehen, wenn es sich um Macht handelt“. Kühnert konterte: „Ich habe den Eindruck, dass ich im letzten halben Jahr für Gesine Schwan zu einer Art politikwissenschaftlichem Beobachtungsobjekt geworden bin. Meistens diskutiert das Objekt der Beobachtung nicht mit seinem Beobachter. Insofern lasse ich das jetzt.“ Für neue Gespräche mit der Union über die Zukunft der Großen Koalition sieht Kühnert Einigungschancen bei der Klimapolitik. „Beim Klimaschutz muss mehr gehen. Wir wollen über den Ausbau der erneuerbaren Energien und auch den CO2-Preis sprechen. Da mehr zu tun, würde allen dreien nutzen: der Union, der SPD und dem Klima.“ Kühnert will zudem bald entscheiden, ob er als SPD-Vize-Chef zugleich Juso-Vorsitzender bleibt. „Ich bin da befangen und werde das Anfang 2020 zusammen mit den Jusos bewerten“, sagte er.

Foto: Kevin Kühnert, über dts Nachrichtenagentur

 

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