Aller Anfang ist schwer: 10 Tipps für Unternehmensgründer

Viele Arbeitnehmer träumen davon, einmal ihr eigener Chef zu sein. Doch eine Unternehmensgründung birgt eine ganze Reihe an Gefahren. Wir zählen nachfolgend die zehn wichtigsten Schritte auf, die ein Gründer berücksichtigen muss.

1. Unternehmereigenschaften: Ist der Gründer geeignet?

Eine Selbstständigkeit ist nicht mit dem Dasein eines Angestellten zu vergleichen. Denn das Einkommen ist nicht garantiert, sondern unregelmäßig. Außerdem ist ein Gründer für vieles verantwortlich: Kundenakquise, Terminplanung, Buchhaltung, Mitarbeiter und noch vieles mehr. Daher muss ein künftiger Unternehmer sehr gut in der Lage sein, sich selbst zu organisieren. Außerdem ist ein hohes Maß an Stresstoleranz erforderlich. Selbstständige müssen vor allem in der Gründungsphase mit Arbeitszeiten rechnen, die teilweise 60 oder 70 Stunden die Woche betragen. Ein Urlaub ist dabei in der Regel nicht drin. Hinzu kommt, dass so gut wie keine Gründung problemlos abläuft, vielmehr sind Rückschläge die Regel. Fakt ist: Die ersten fünf Jahre überstehen nur zwei von drei Existenzgründern.

2. Geschäftsidee: Worauf zielt sie ab?

Verantwortlich dafür, ob eine Unternehmensgründung erfolgreich ist, ist auch die Findung einer lukrativen und realistischen Geschäftsidee. Dabei ist immer zu bedenken, ob sich der Gründer mit diesem Bereich auch tatsächlich auskennt. Reicht die eigene Ausbildung und Qualifikation? Bestehen bereits Branchenkenntnisse? Schließlich ist es wenig erfolgversprechend, sich in eine Branche zu stürzen, in der das Fachwissen nicht vorhanden ist. Daher wählen erfolgreiche Gründer auch einen Bereich, in dem sie sich schon auskennen und suchen dort nach einer Nische.

3. Finanzplan: Wo kommt das Kapital her?

Unternehmensgründer benötigen immer Kapital. Dieses stammt im Idealfall zu 100% vom Gründer selber. Mindestens 15 % Eigenkapital sind erforderlich, wenn es um die Beantragung von öffentlichen Fördermitteln geht. Die staatliche Förderbank KfW unterhält verschiedene Programme, mit denen sie junge Unternehmen unterstützt. So zum Beispiel das KfW Startgeld oder das KfW Unternehmerkapital. Bei Arbeitslosen unterstützt auch die Arbeitsagentur mit einem Gründungszuschuss. Das Exist-Gründerstipendium wird vom Bundesministerium zur Verfügung gestellt. Alles das, was zusätzlich noch benötigt wird, muss sich der Gründer bei einem Kreditinstitut leihen.

4. Rechtsform: Welche ist geeignet?

Wer ein Unternehmen gründen möchte, der kann aus verschiedenen Rechtsformen auswählen. So gibt es Gesellschaften bürgerlichen Rechts, GmbHs, Aktiengesellschaften und Einzelunternehmen. Das Einzelunternehmen ist die einfachste Form, hierfür wird lediglich ein Gewerbeschein benötigt. Der große Nachteil ist allerdings, dass der Gründer hier mit seinem gesamten Privatkapital haftet. Ebenfalls sehr einfach ist die GbR, die von mehreren Personen gemeinsam gegründet wird.

5. Kundenakquise: Wie werden Kunden gewonnen?

Der Erfolg eines Unternehmens steht und fällt mit den Kunden. Die Kunden sind es, die das Unternehmen am Laufen halten. Wenn kein etabliertes Unternehmen übernommen wird, dann startet das Geschäft bei Null. Daher ist es sehr wichtig, dass der Gründer einen großen Fokus auf die Kundenakquise legt. Hierfür gibt es verschiedene Marketinginstrumente, wie zum Beispiel Anzeigen in Tageszeitungen, Flyer, Internetanzeigen oder Werbung in den sozialen Medien. Welche Maßnahmen am besten geeignet sind, ist von dem jeweiligen Unternehmen und seiner Zielgruppe abhängig. Ein Stand auf einer Messe, auf der sich das Zielpublikum befindet, kann ebenfalls sehr erfolgreich sein. Wichtig ist hier, dass der Messestand professionell wirkt und von erfahrenen Messehostessen, die etwa von Blank&Biehl vermittelt werden, betreut wird.

6. Versicherungen: Welche sind erforderlich?

Mindestens eine Betriebshaftpflichtversicherung sollte vorhanden sein, ansonsten geht der Unternehmer ein zu großes Risiko ein. Sie deckt alle Schäden ab, die der Selbstständige verursacht hat. Sind Mitarbeiter beschäftigt, dann wird ebenfalls eine Unfallversicherung benötigt und handelt es sich um einen produzierenden Betrieb, dann sollte eine Produkthaftpflichtversicherung abgeschlossen werden.

7. Buchhaltung und Finanzen: Wer ist zuständig?

Viele Existenzgründer scheitern, weil es an den erforderlichen kaufmännischen Grundkenntnissen mangelt. Was viele Gründer nicht bedenken: Die Buchhaltung ist enorm wichtig und es ist enormes Fachwissen erforderlich. Anstatt einen teuren Steuerberater mit der Buchhaltung zu beauftragen, gibt es eine preiswertere Alternative: ein externes Buchhaltungsbüro. Dabei wird die Buchhaltung in erfahrene Hände ausgelagert. Mit der Wahl der Rechtsform geht auch die Buchführungspflicht einher. Nicht jedes Unternehmen muss zwangsweise bilanzieren. Manchmal reicht es auch, dass eine einfache Einnahme-Überschuss-Rechnung erstellt wird. Wer einen Umsatz erzielt, der mehr als 17.500 € im vergangenen Geschäftsjahr beträgt, der muss Umsatzsteuer zahlen und diese auch auf seinen Rechnungen ausweisen und an das Finanzamt abführen. Bei der Planung ist dies ebenfalls zu berücksichtigen.

8. Gewerbeanmeldung: Wer muss ein Gewerbe anmelden?

Egal ob das Unternehmen nebenberuflich oder hauptberuflich geführt wird, fast jedes Unternehmen muss beim zuständigen Gewerbeamt angemeldet werden. Hierfür reicht ein Ausweisdokument. Sind allerdings für das Gewerbe eine bestimmte Genehmigung oder Konzession erforderlich, müssen diese ebenfalls abgegeben werden. Einige Freiberufler, zum Beispiel Sachverständige oder Anwälte, benötigen keine Gewerbeanmeldung. Abhängig von der gewählten Rechtsform ist auch eine Eintragung ins Handelsregister erforderlich. Außerdem muss für den Gesellschaftervertrag ein Notar aufgesucht werden.

9. Mitarbeiter: Wo finden?

Abhängig von der Geschäftsidee wird unter Umständen Personal benötigt. Zum Beispiel für den Vertrieb, das Controlling oder das Marketing. Ein Einzelkämpfer ist oft damit überfordert. Im Internet gibt es verschiedene Stellenbörsen und auch die Agentur für Arbeit ist eine gute Anlaufstelle.

10. Genehmigungen: Welche sind erforderlich?

Abhängig von der Geschäftsidee kann es sein, dass bestimmte Qualifikationen, Zulassungen oder Genehmigungen benötigt werden. Auch ist es manchmal erforderlich, bestimmte Behörden, wie zum Beispiel das Gesundheitsamt oder das Bauamt, zu kontaktieren. In einigen Fällen muss eine Sachkundeprüfung bei der IHK durchgeführt werden.

Foto: © istock.com/PeopleImages

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