Forsa: SPD nur noch bei 18 Prozent

Wenige Tage vor dem SPD-Parteitag verlieren die Sozialdemokraten laut einer aktuellen Forsa-Umfrage weiter an Zuspruch. Im sogenannten „RTL/n-tv-Trendbarometer“ liegt die SPD bei den abgefragten Parteipräferenzen der Bundesbürger mit 18 Prozent zwei Prozentpunkte unter den Werten der Vorwoche. Union, Linke und AfD gewinnen jeweils einen Prozentpunkt hinzu.

Die FDP geht von neun auf acht Prozent zurück. „Die heftige Diskussion innerhalb der SPD über das Ergebnis der Sondierungen und die Frage, ob die SPD Koalitionsverhandlungen mit CDU und CSU aufnehmen soll oder nicht, zeigt Auswirkungen“, sagte Forsa-Chef Manfred Güllner der Mediengruppe RTL. „Die SPD käme – würde jetzt der Bundestag neu gewählt – nur noch auf 18 Prozent. Das sind 2,5 Prozentpunkte weniger als das ohnehin schlechte Wahlergebnis im September letzten Jahres.“ Die Ergebnisse im Einzelnen: CDU/CSU 34 Prozent (Bundestagswahl 32,9), SPD 18 Prozent (20,5), FDP acht Prozent (10,7), Grüne zwölf Prozent (8,9), Linke zehn Prozent (9,2), AfD zwölf Prozent (12,6). Sechs Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2). Laut „RTL/n-tv-Trendbarometer“ ist eine Mehrheit der SPD-Wähler für eine Neuauflage der Großen Koalition. Insgesamt wollen 61 Prozent der SPD-Wähler, dass „ihre“ Partei sich auf dem Parteitag am Sonntag für die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen mit den Unionsparteien entscheidet. Vor allem Frauen wollen, dass verhandelt wird (67 Prozent). 59 Prozent der SPD-Wähler haben auch die Erwartung, dass die Delegierten sich letztlich für die Aufnahme von Verhandlungen entscheiden werden. 70 Prozent der SPD-Wähler sind der Auffassung, dass die Partei bei ihrer Koalitionsentscheidung in erster Linie den Willen ihrer Wähler berücksichtigen solle. 27 Prozent meinen, die SPD-Mitglieder sollten das letzte Wort haben. Laut Umfrage würden acht Prozent der SPD-Wähler bei möglichen Neuwahlen nicht mehr sozialdemokratisch wählen, wenn die Partei sich gegen eine Große Koalition entscheidet. „Damit würde die SPD auf einen Wert unter 17 Prozent fallen und endgültig ihren Status als Volkspartei verlieren“, so Güllner. 49 Prozent der SPD-Wähler sind derzeit noch der Auffassung, Martin Schulz sei der richtige Parteivorsitzende; 40 Prozent meinen, „ein anderer Vorsitzender wäre besser“. Allerdings fällt fast der Hälfte der Schulz-Gegner unter den SPD-Wählern niemand ein, der besser geeignet wäre. Am häufigsten wird als Wunsch-Kandidat der frühere Vorsitzende und jetzige Außenminister Sigmar Gabriel genannt. Die Daten für die Parteien-Präferenz wurden vom 15. bis 17. Januar 2018 im Auftrag der Mediengruppe RTL erhoben. Dabei wurden 1.504 Personen befragt. Zusätzlich wurden am 16. und 17. Januar genau 1.008 Wähler der SPD befragt, die am 24. September 2017 im Rahmen einer Forsa-Wahltagsbefragung interviewt worden waren.

Foto: SPD auf Stimmzettel, über dts Nachrichtenagentur

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