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DIHK: Innovationsbereitschaft der deutschen Wirtschaft lässt nach

Industrieanlagen, über dts NachrichtenagenturDie Innovationsbereitschaft der deutschen Wirtschaft lässt seit fünf Jahren sukzessive nach. Dies geht aus dem „Innovationsreport 2015/2016“ des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) hervor, der der „Welt am Sonntag“ vorliegt. Der DIHK hat für den Bericht mehr als 1.000 Unternehmen befragt, wie sie ihre Innovationskraft steigern wollen.

Ergebnis: 48 Prozent wollen im nächsten Jahr insgesamt mehr für Innovationen tun, 47 Prozent ihre jetzigen Aktivitäten fortführen, fünf Prozent planen Abstriche. Das klingt zunächst nach kräftiger Expansion. Doch im Vergleich zu den Vorjahren gibt sich die deutsche Wirtschaft zurückhaltend. So hatte im Jahr 2010 die Differenz zwischen Ausbau und Verringerung der Innovationsaktivitäten noch bei 58 Prozent gelegen, also deutlich mehr Betriebe wollten damals ihre Aktivitäten ausbauen anstatt zurückfahren. Seit 2010 sinkt dieser Wert stetig: von 58 auf 47 Prozent im Jahr 2011 über 44 Prozent im Jahr 2012 bis nun auf 43 Prozent. In den Jahren 2013 und 2014 hatte der DIHK keine Befragung vorgenommen. Während im kommenden Jahr 62 Prozent aller Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern mehr in Innovationen investieren wollen, wollen von den kleineren Betrieben mit bis zu 250 Beschäftigten nur 41 Prozent ihre Anstrengungen erhöhen. „Deutschland droht im internationalen Wettbewerb zurückzufallen, wenn sich immer mehr kleine und mittlere Unternehmen aus dem Innovationsgeschehen zurückziehen“, warnt DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. „Gerade vor dem Hintergrund des zunehmenden Digitalisierungsdrucks ist diese Entwicklung besorgniserregend.“ Gebremst wird der Mittelstand der Umfrage zufolge durch einen Mangel an Fachkräften, überbordender Bürokratie, zu wenig Wagniskapital und mangelndem Schutz geistigen Eigentums wie Patenten. Unter dem Strich geben die Unternehmen den Rahmenbedingungen für Forschung und Entwicklung in Deutschland nur die Note befriedigend. „Das ist zu wenig, um auf Dauer in der Spitzenliga mitzuspielen“, sagt Wansleben. Er fordert daher eine flächendeckende Breitbandversorgung, die Stärkung mathematisch-naturwissenschaftlicher Schulfächer sowie weniger Bürokratie bei Zulassungs- und Genehmigungsverfahren.

Foto: Industrieanlagen, über dts Nachrichtenagentur

 

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