Fernstudium während dem Beruf: Lohnt sich das?

Fernstudium
Arbeiten gehen, Geld verdienen und trotzdem studieren – mit einem Fernstudium ist das möglich. Die Studierenden müssen nicht an der Fachhochschule oder einer Universität anwesend sein, sind nicht an feste Zeiten gebunden und bestimmen das Lerntempo zu einem großen Teil selbst. Weil die Studierenden ihre berufliche Laufbahn nicht unterbrechen müssen, sind die Aufstiegschancen nach einem erfolgreich abgeschlossenen Fernstudium groß. Groß sind allerdings auch die Herausforderungen, die diese Art der Weiterbildung mit sich bringt.

Die Herausforderungen eines Fernstudiums

Ein BWL-Studium an einer normalen Universität dauert zwischen drei Jahren (Bachelor-Abschluss) und fünf Jahren (Master). Ein FIBAA-akkreditierter BWL-Fernstudiengang dauert bis zu vier Jahre — bei einer wöchentlichen Lernzeit von 15 bis 20 Stunden, die zu der regulären Arbeitszeit im Beruf hinzukommt. Dieser Sachverhalt verdeutlicht die größte Schwierigkeit bei einem Fernstudium. Wer sich dafür entscheidet, muss, wenn er Vollzeit arbeitet, über mehrere Jahre bis zu 60 Stunden in der Woche für Lernen und Arbeit einplanen. Hinzu kommt: Fernstudenten müssen sich selbst gut motivieren können und die Fähigkeit haben, den Lerninhalt selbstständig zu strukturieren. Sie können zwar bei Fragen die Dozenten kontaktieren, erarbeiten sich die Inhalte aber weitestgehend selbst.

Die Angebote für Fernstudien sind vielfältig. Sie reichen von wenige Wochen dauernden Lehrgängen bis zu Master-Abschlüssen in internationalem Management. Aber nicht alle Studiengänge werden staatlich anerkannt. Viele Inhalte konzipieren die Fernuniversitäten frei. Wer mit dem Gedanken spielt, beispielsweise ein Fernstudium der Betriebswirtschaften zu absolvieren, sollte sich deshalb im Vorfeld ausführlich über die Lehrgangsinhalte informieren. Die Kosten für staatlich anerkannte Fernstudien sind in der Regel deutlich höher als die für freie Lehrgänge. Ein Bachelor-Abschluss in BWL bei einem renommierten Institut kostet etwa 10.000 EUR. Allerdings akzeptiert das Finanzamt die Kosten als Steuerabzug und der Studierende muss, wenn er weiterhin arbeitet, keine Lohneinbußen in Kauf nehmen.

Worauf es ankommt

Wer sich für ein Fernstudium entscheidet, sollte sich bewusst und von Beginn an ein Lernkonzept und Lerntechniken erarbeiten. Den wichtigsten Bestandteil bilden regelmäßige Wiederholungseinheiten. Diese sind essenziell, um effizient lernen zu können. Denn dem Gehirn fällt es leichter an bereits vorhandenes Wissen anzuknüpfen als gänzlich neue Verknüpfungen zu bilden. Außerdem ist es wichtig, den eigenen Lerntyp zu kennen. Zwar lernt jeder Mensch anders. Trotzdem gibt es Grundtypen – zum Beispiel visuelle oder akustische Typen. Wichtig sind auch regelmäßige Lernzeiten. Wer es schafft, das tägliche Lernen zur Gewohnheit werden zu lassen, kann deutlich leichter lernen als ein Student, der nur einmal in der Woche sechs Stunden paukt.

Ein Fernstudium eröffnet Chancen

Die Entscheidung für ein Fernstudium ist sehr langfristig und mit vielen Herausforderungen verbunden. Wem es aber gelingt, diese zu meistern, kann flexibel und in eigenem Tempo lernen und darf sich bei gutem Abschluss auf gute Aufstiegsmöglichkeiten freuen. Denn wer es schafft, trotz der Belastungen durch den normalen Beruf ein Fernstudium erfolgreich abzuschließen, hat seine Belastungsfähigkeit und seinen Durchhaltewillen nachhaltig demonstriert.

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