Fair-Trade-Kaffee

Österreich, ein Land des fairen Handels

Fair Trade KaffeeWien – Österreich zählt international zu den erfolgreichsten Fair-Trade-Märkten. Im Jahr 2013 stiegen die Umsatzerlöse um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr, der Umsatz beläuft sich auf rund 58 Millionen Euro. 7,5 Millionen Menschen arbeiten weltweit in über 60 Ländern unter dem Fair-Trade-Siegel, Kleinbauernfamilien und Plantagenarbeiter. In Österreich tragen durch den fairen Handel über 800 Fair-Trade-Produkte zu ihrem Überleben bei. Die Kleinbauernkooperativen arbeiten mit bestimmten Standards, die Ökologie, Ökonomie und Soziales berücksichtigen. Vor Ort überprüfen unabhängige Mitarbeiter die Einhaltung der Vorschriften, der Preise und Löhne sowie die Auszahlung der Prämien, immerhin im gegenwärtigen Jahr bereits 9,82 Millionen Euro nur aus dem österreichischen Handel.

Die Kaffee, Früchte und Süßes

Die wichtigsten Produkte aus dem Netzwerk sind Kaffee und frische Früchte. Bei Kaffee konnte eine Umsatzsteigerung von 5 Prozent verzeichnet werden. 807 Tonnen wurden nach Österreich importiert. Besonders die Kaffeebauern befinden sich gegenwärtig in einer kritischen Lage. Der Kaffeerost, eine Pilzerkrankung, bedroht die Existenz der Bauern in Zentralamerika. Es wird gerechnet, dass von der laufenden Ernte rund 2,7 Millionen Kaffeesäcke im Wert von 500 Millionen US-Dollar vernichtet werden müssen, das entspricht einem Verlust von 40 Prozent der gesamten Ernte. Für die Kleinbauern der Region, die vom Kaffeeverkauf leben, eine Katastrophe. Dazu kommt das Absinken des Kaffeepreises auf dem Weltmarkt. Der aktuelle Kaffeepreis würde nicht einmal die Produktionskosten decken, erklärt der Vorstandsdirektor der Kaffeekooperative in Tansania, einem Land, in dem die Bauern die Kaffeeausfälle aus Zentralamerika auszugleichen versuchen. Der Kaffee, wie auch die 8.800 Tonnen an frischen Früchten, allen voran Bananen, werden in Österreich auch in allen Großhandelsketten als Fair-Trade-Produkte verkauft. Süßwaren, Schokoladen und Trockenfrüchte ergänzen die Palette.

Auch Gastronomie auf Fair-Trade

Ob Gewürzmischungen, Tee, Reis, biologisch abbaubare Kaffeekapseln oder Öle, Fair-Trade-Produkte werden bereits in 227 Partnerbetrieben aus der Gastronomie verarbeitet. Namhafte Hotels und Restaurants finden sich ebenso auf der Liste wie Mensen oder private Kliniken. In den 20 Jahren des Bestehens von Fair Trade Österreich kann die Organisation auf eine erfolgreiche Tätigkeit zurückblicken, einer Tätigkeit, deren Ziel es ist, Kleinbauern und landwirtschaftlichen Arbeitern in den Entwicklungsländern ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen, indem ihnen faire Preise und Entlohnungen garantiert werden. Fair-Trade verhindert Kinderarbeit durch die Basis, die den Kleinbauern und Arbeitern geschaffen wird. Durch die Einnahmen können auch Bildungs- und Gesundheitsprojekte umgesetzt werden. Doch nicht nur der soziale Aspekt kommt zum Tragen, sondern auch der biologische, die Fair-Trade-Standards nehmen Rücksicht auf die Erhaltung der Umwelt und die Produktion biologischer Produkte.

Foto: © humusak2

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