Gin ist in! Aber Gin ist nicht gleich Gin

Guter Gin muss nicht zwangsläufig aus Großbritannien stammen, sondern es gibt zahlreiche Blends, die den bekannten Labels wie Bombay, Hendricks und Co. Konkurrenz machen. Für die Kenner ist dies schon lange kein Geheimnis mehr. Besonders in den letzten Jahren konnten sich viele kleine Destillen durch ihre hervorragenden Ging-Sorten einen Namen machen. Dadurch mischen sie den Markt ordentlich auf.

Gin – eine wachholderhaltige Spirituose

Weltweit erfreut sich die wacholderartige Spirituose mit einem Alkoholgehalt von 37,5 % Vol. einer großen Nachfrage, besonders als Hauptbestandteil vieler Cocktails. In diesem Jahr beträgt der Umsatz im Segment Gin rund 670 Mio. Euro. Prognosen zeigen auf, dass das Marktvolumen im Jahr 2025 rund 823 Mio. € erreichen wird. Dies entspricht somit einem jährlichen Umsatzwachstum von 7,12 Prozent. Pro Kopf werden in diesem Markt in diesem Jahr etwa 7,98 Euro umgesetzt – umgerechnet auf die Bevölkerungszahl. Des Weiteren zeigen Prognosen auf, dass das mengenmäßige Volumen im Jahr 2025 bei 30,4 Mio. Liter liegen wird, wobei im kommenden Jahr ein Absatzwachstum von 0,9 Prozent erwartet wird.

Der meiste Umsatz im Segment Gin mit einem Marktvolumen von 3.529 Mio.€ in diesem Jahr, wird im Vereinigten Königreich generiert.

Was ist ein guter Gin?

Welcher Gin am Ende der Beste ist, ist nicht pauschal zu sagen, denn schließlich unterscheiden sich die Geschmäcker. Jeder Gin-Liebhaber kann sich aus der Vielfalt der Gin-Sorten seinen ganz persönlichen Favoriten aussuchen oder besser „erschmecken“. Denn einige Gin-Trinker ziehen den eher fruchtigeren Geschmack vor, während bei den anderen der Geschmack der herben Kräuter und Botanicals ein Entscheidungsgrund ist.

In Deutschland gibt es eine Auswahl aus Hunderten von Gin-Sorten. Dabei muss ein Premium Gin nicht unbedingt teuer sein, aber günstig ist ein wirklich guter Gin ebenfalls nicht. Auf jeden Fall gibt es bei den Herstellungsverfahren Unterschiede und bestimmte Merkmale weisen auf eine hohe Qualität hin.

Gin – ein vielfältiges Getränk & Genussmittel

Weltweit gibt es Tausende von Gin-Sorten, wobei sich das Genussmittel als vielfältig herausstellt. Wie bereits erwähnt, hängt die Auswahl vom eigenen Geschmack ab. Das bedeutet, dass das Aroma dem persönlichen Geschmack entspricht. Zudem sollte auf die Eigenschaften der Gin-Sorte geachtet werden, da Gin nicht gleich Gin ist. Aufgrund der enormen Auswahl ist es nicht leicht, die passende Marke zu finden. Doch ein guter Gin muss folgende Eigenschaften aufweisen:

  • Kenner haben diesen als gut bewertet und empfehlen diesen.
  • Die Spirituose ist ausschließlich aus hochwertigen Inhaltsstoffen hergestellt.
  • Die Herstellung erfolgt unter den besten hygienischen Voraussetzungen.
  • Ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis liegt vor.
  • Wichtig ist zudem, dass er schmeckt.

Oft gehen die Menschen davon aus, dass, wenn ein Gin teuer ist, dieser entsprechend gut ist und schmecken muss. Diesen Gedanken sollte jeder direkt wieder verdrängen, denn selbst wenn ein Gin teuer ist, muss dieser nicht dem eigenen Geschmack treffen. Das bedeutet, dass die Auswahl nicht nur vom Preis abhängig ist.

Einen schlechten Gin erkennen

Von einem schlechten Gin wird dann gesprochen, wenn dieser nicht dem eigenen Geschmack entspricht. Aber anzumerken ist, dass es leider viele minderwertige Gin-Sorten gibt. Diese verfügen über zu stark ausgeprägte Aromen und haben theoretisch nichts mit einem schlechten Gin zu tun. Oftmals ist es möglich, einen schlechten Gin durch einen zu beißenden Alkoholgeruch zu erkennen. Ist dies der Fall, Finger weg.

Immer mehr Discounter-Gins sind von Gin-Kennern in der Vergangenheit in Kritik geraten. Premium Gins bzw. hochqualitative Marken werden von diesen durch ein ähnliches Branding vom Markt verdrängt. Zudem haben diese keinerlei Ähnlichkeit mit einem premium Gin.

Die EU-Verordnung für Gin

Neben den bereits beschriebenen Möglichkeiten, einen guten Gin zu erkennen, gibt es ein weiteres Qualitätskriterium, wenn auch nur beschränkt: die EU-Verordnung. Zudem kann sich der Gin-Fan den Hersteller genauer ansehen.

Gin hat seine ganz eigene EU-Verordnung wie alle anderen Lebens- und Genussmittel auch. Durch diese werden die unterschiedlichen Gin-Sorten in vier Qualitätsstufen eingeteilt:

Gin

Aus Ethylalkohol hergestellt, der einen landwirtschaftlichen Ursprung mit Wacholdergeschmack hat und einen Alkoholgehalt von mindestens 37,5 Prozent aufweist. Natürliche und / oder naturidentische Aromastoffe dürfen benutzt werden.

Destillierter Gin

Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs mit mind. 96 % Alkohol – dieser wird mit Wacholderbeeren und anderen Pflanzen nochmals destilliert. Destillate, die so gewonnen wurden, dürfen miteinander vermischt werden. Natürliche und / oder naturidentische Aromastoffe dürfen ebenfalls hinzugefügt werden.

London Gin

Hierbei handelt es sich um eine Unterart des destillierten Gins und ist mit strengeren Auflagen versehen. Der 96%-ige Alkohol darf nur einmal mit Wacholderbeeren und anderen pflanzlichen Stoffen destilliert werden. Im Anschluss ist nur noch die Verwendung von Wasser erlaubt. Außerdem ist festgelegt, dass London Gin lediglich 0,1 g Zucker pro Liter aufweisen darf. Aus diesem Grund darf London Gin den Zusatz „Dry“ tragen – „London Gin Dry“. Somit handelt es sich hier um einen festgeschriebenen Produktionsweg, der nichts mit der geografischen Herkunft zu tun hat.

Dry Gin (ist später hinzugekommen)

Es gibt neben dem London Gin weitere „Dry“ Gins (ohne Zucker), wurde in der EU-Verordnung 2014 festgelegt, dass selbst ein einfacher Gin den Zusatz „Dry“ tragen darf, wenn nicht mehr als 0,1 Gramm Zucker pro Liter enthalten sind.

Fazit – guter Gin schmeckt in erster Linie

Es kann sich um den besten Gin handeln, doch solange dieser nicht dem eigenen Geschmack trifft, handelt es sich um einen „schlechten“ Gin. Daher muss in erster Linie das Aroma des Gins dem eigenen Geschmack treffen bzw. mit diesem harmonisieren. Wenn das der Fall ist, dann handelt es sich um einen guten Gin. Aufschlussreich können die Meinungen der Gin-Experten sein.

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