Kreuzfahrten – Deutschland ist Europameister

Der Kreuzfahrtmarkt boomt, ganz besonders in Deutschland – das ergab eine Marktuntersuchung der Cruise Lines International Association. Im vergangenen Jahr haben demnach fast 1,8 Millionen deutsche Reisende einen Urlaub auf einem Luxusschiff gewählt. Damit wurden die ehemaligen europäischen Spitzenreiter Großbritannien und Irland mit 1,6 Millionen Urlaubern von Deutschland abgelöst.

Seit 2010 hat sich die Anzahl der deutschen Kreuzfahrer kontinuierlich erhöht und ist innerhalb der letzten fünf Jahre um 500.000 Reisende angewachsen. Davon profitieren zum einen die Kreuzfahrtbetreiber, die in den nächsten sieben Jahren über 52 neue Luxusliner auf die Meere schicken wollen. Und zum anderen verkünden auch viele Häfen ein Rekordwachstum, da durch den regen Schiffsbetrieb neues Geld in die Kassen der Betreiber geschüttet wurde.

Kreuzfahrten für alle

Möglich wurde dieses Wachstum erst durch die Öffnung des Kreuzfahrtmarktes für Menschen aus dem mittleren Einkommensniveau. Wo Kreuzfahrten früher noch ausschließlich eine Urlaubsmöglichkeit für vermögende Senioren waren, hat sich der Markt in den vergangenen Jahren für eine breitere Kundengruppe geöffnet. Anstatt exklusive Luxusreisen zu horrenden Preisen anzubieten, stehen heutzutage bezahlbare All-Inklusive-Urlaube für Normalverdiener im Mittelpunkt der Unternehmensstrategien.

Um weiteres Wachstum zu gewährleisten, sind viele Veranstalter von dem ursprünglichen Kreuzfahrtkonzept abgewichen und haben den Markt immer weiter geöffnet. Anbieter wie der Seereisedienst profitieren davon und können so auf die Wünsche ihrer vielfältigen Kundengruppen reagieren und Kreuzfahrten in den verschiedensten Ausführungen anbieten. Denn die Kreuzfahrgesellschaften erweitern ihr Angebot kontinuierlich und versuchen unterschiedlichste Interessen oder Hobbys mit der Reise auf einem Luxusschiff zu verbinden. So gibt es inzwischen beispielsweise Heavy-Metal-Kreuzfahrten, Golfer-Reisen, Fitnesstouren oder sogar FKK-Fahrten.

Die Branche bremst sich selbst

Die neuen Konzepte locken immer mehr Reisende an und verhelfen der Branche zu ihrem Erfolg. Das Institut für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH) rechnet zudem in den kommenden Jahren mit einem steigenden Wirtschaftswachstum, von dem letztlich auch die Kreuzfahrtbranche profitieren wird.

Diese Meinung vertritt auch Michael Unger, der Chef des Kreuzfahrtriesen Aida Cruises. Auch in den kommenden Jahren rechnet er mit einem weiteren starken Wachstum und einer baldigen Überschreitung der Zwei-Millionen-Passagiergrenze. Ihm zufolge ist bereits jetzt ein Großteil der Kapazitäten des deutschen Unternehmens für das kommende Jahr ausgebucht. Allerdings gäbe es momentan noch zu wenig Schiffe, um die große Kreuzfahrt-Nachfrage vollständig befriedigen zu können. Damit bremse sich die Branche zurzeit noch selbst.

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