Neue Panne bei Flugbereitschaft: Bundespräsident muss in Privatjet

Schon wieder gab es eine Panne bei der Flugbereitschaft des Bundesverteidigungsministeriums. Jetzt will die Bundesregierung als Konsequenz drei weitere Maschinen für den Transport der Kabinettsmitglieder kaufen. Das berichtet die „Bild am Sonntag“ nach Informationen aus Regierungskreisen.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hätte am Mittwoch vergangener Woche beinahe seine Rede bei der Jubiläumsfeier zu 70 Jahren Grundgesetz in Karlsruhe wegen einer bislang unbekannten Flugzeugpanne nicht halten können. Der Regierungsflieger vom Typ A319, mit dem der Luftwaffenpilot kurz zuvor von Köln in die Hauptstadt geflogen war, hatte einen Riss in der mittleren Cockpitscheibe erlitten. Ein Weiterflug nach Karlsruhe war damit nicht erlaubt. Da von den insgesamt neun Flugzeugen der Flugbereitschaft sieben in der Werkstatt waren und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit einem weiteren Flieger unterwegs war, stand keine Ersatzmaschine zur Verfügung. Als Notlösung wurde für 30.000 Euro ein Privatjet gechartert, der Steinmeier doch noch pünktlich nach Karlsruhe brachte. Diese Zusatzkosten übernahm das Bundesverteidigungsministerium. Nach dieser jüngsten Panne entschied die Bundesregierung, dass noch einmal neue Maschinen für die Flugbereitschaft gekauft werden sollen. Nachdem im Mai bereits drei Langstrecken-Maschinen vom Typ A350 für 1,2 Milliarden Euro bestellt wurden, will das Bundesverteidigungsministerium jetzt zusätzlich drei kleine Geschäftsflieger vom Typ Global 6000 ordern. Finanzminister Olaf Scholz hat nach Informationen von „Bild am Sonntag“ seine Zustimmung signalisiert. Kosten: 240 Millionen Euro. Ende des Jahres könnte Hersteller Bombardier die Flieger liefern. Vorher muss allerdings noch der Haushaltsausschuss das Geld freigeben.

Foto: Regierungsjet, über dts Nachrichtenagentur

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