Generalbundesanwalt und BKA ermitteln gegen Skripal-Attentäter

Der Generalbundesanwalt und das Bundeskriminalamt (BKA) führen laut eines Medienberichts ein eigenes Verfahren gegen die beiden mutmaßlichen Skripal-Attentäter. Das kürzlich eingeleitete Ermittlungsverfahren mit dem Namen „Novi“ habe Hinweise darauf ergeben, dass sich die beiden Agenten des russischen Militärgeheimdienstes GRU in Deutschland aufgehalten hätten, berichtet der „Spiegel“ in seiner neuen Ausgabe. Im Jahr 2014 sollen sie drei Tage lang Station in der Gegend um Frankfurt gemacht haben.

Auf den russischen Überläufer Sergej Skripal war vor eineinhalb Jahren in Großbritannien ein Anschlag mit dem Giftgas Nowitschok verübt worden, er überlebte nur knapp. Auch der mutmaßliche Kommandeur der geheimen „Einheit 29155“ des GRU habe wahrscheinlich Kontakte nach Deutschland gehabt, berichtet der „Spiegel“ unter Berufung auf eigene und auf Recherchen der Investigativ-Plattform Bellingcat. Sie werde neben dem Mordversuch auf Skripal mit weiteren Attentaten in Europa in Verbindung gebracht. Auch bei den Ermittlungen zum Mord an dem Georgier im August im Berliner Tiergarten hätten Spuren zum russischen Verteidigungsministerium geführt, dem der GRU unterstellt ist. Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) hätte bereits im Februar 2017 einen Warnhinweis an die Behörden in Brandenburg und Berlin verschickt, berichtet der „Spiegel“ unter Berufung auf eigene Informationen. Wenn die Anwesenheit des Georgiers in Deutschland bekannt werde, drohe eine „Gefährdung seiner Person“ – etwa von „prorussischen Akteuren“ oder Getreuen von Ramsan Kadyrow, dem Präsidenten der russischen Teilrepublik Tschetschenien, hieß es in dem Warnhinweis, über den das Nachrichtenmagazin berichtet.

Foto: Generalbundesanwalt, über dts Nachrichtenagentur

 

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