Asselborn kritisiert Johnsons Brexit-Plan

Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn hat den Brexit-Plan des britischen Premierministers Boris Johnson kritisiert, der ein neues Brexit-Abkommen mit der EU verhandeln will. „Wir haben mehr als zwei Jahre hart verhandelt. Ein Drittel des Artikel-50-Vertrages dreht sich um dieses Herzstück. Ich kann mir nicht vorstellen, wie man in drei Wochen eine Lösung finden soll, die man in zwei Jahren nicht geschafft hat“, sagte Asselborn der „Augsburger Allgemeinen“.

Zudem wisse Johnson, dass er im Falle eines EU-Austritts ohne Abkommen ein hohes Risiko in Kauf nehme. Das verdränge er aber und stürze sich auf den „Backstop“, weil er in ihm das entscheidende Hindernis für die ersehnte Handelsfreiheit mit den USA, Indien, China und anderen sehe, so der luxemburgische Außenminister weiter. „London und Brüssel brauchen Vereinbarungen – über alle die Fragen, die Johnson jetzt ausblendet: die Grenze zu Irland, die Rechte der EU-Bürger in Großbritannien und der Briten in der EU und die finanziellen Verpflichtungen“, so Asselborn. Wenn man die zukünftigen Beziehungen nicht fair regele, „wäre das für Großbritannien eine Katastrophe“, so Luxemburgs Außenminister weiter. „Das darf ein Premierminister eigentlich nicht für sein Land wollen“, sagte Asselborn der „Augsburger Allgemeinen“.

Foto: Boris Johnson, über dts Nachrichtenagentur

 

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