EU-Sondergipfel macht die Nacht durch

Nachdem der ursprünglich für Freitag und Samstag angesetzte EU-Sondergipfel auch am Sonntag zu keinem Ergebnis gekommen ist, haben die Staats- und Regierungschefs in der Nacht zu Montag weiterverhandelt. Es ging insbesondere um ein hunderte Milliarden Euro schweres Konjunkturpaket, die weitere Finanzplanung bis ins Jahr 2027 stand aber auch auf der Agenda. Von den sogenannten „Sparsamen Vier“, zu denen sich neben Dänemark und Schweden zwischenzeitlich auch noch Finnland als fünftes Land gesellt hatte, blieben am Ende vor allem die Niederlande und Österreich relativ standhaft übrig, die generell gegen Zuschüsse sind und harte Bedingungen an Hilfsgelder jeder Art knüpfen wollen.

Die deutsche Bundeskanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Macron sollen auf den Niederländer Rutte und den Österreicher Kurz eingeredet haben, Macron habe dabei gar mit der Faust auf den Tisch geschlagen, hieß es. Nach Angaben aus Diplomatenkreisen deutete sich in der Nacht zu Montag ein möglicher Kompromiss an, wonach ein 750 Milliarden Euro schweres Konjunkturpaket je etwa zur Hälfte aus Zuschüssen und Krediten bestehen könnte. Ursprünglich sollten 500 Milliarden Euro Zuschüsse, 250 Milliarden Euro sollten über Kredite fließen. Österreich soll auf dem Gipfel für sich einen Rabatt von über 200 Millionen Euro ausgehandelt haben, hieß es. Auch ein komplettes Scheitern der Verhandlungen wurde aber in der Nacht nicht völlig ausgeschlossen.

Foto: EU-Fahne, über dts Nachrichtenagentur

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