Umfrage: Große Mehrheit gegen Anhebung des Rentenalters

Obwohl die Menschen immer älter werden, lehnt die große Mehrheit der Deutschen eine weitere Anhebung des Renteneintrittsalters ab. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts GfK im Auftrag der „Welt am Sonntag“. Demnach sind mehr als drei Viertel der Bundesbürger dagegen, die gesetzliche Altersgrenze an die steigende Lebenserwartung zu koppeln.

In Westdeutschland befürworten lediglich 20 Prozent die Koppelung der Altersgrenze an die Lebenserwartung, 74 Prozent stimmen dagegen. Im Osten erteilen gar 83 Prozent der Befragten einem solchen Schritt eine Absage und nur 16,5 Prozent halten diese Maßnahme für sinnvoll, um das Rentensystem langfristig zu stabilisieren. Dabei unterscheiden sich die Altersgruppen nur wenig in ihrem ablehnenden Urteil: Noch am größten ist die Zustimmung zur Koppelung der Altersgrenze an die Lebenserwartung unter den 20-29-Jährigen sowie in der Altersgruppe der über 70-Jährigen, wo jeweils immerhin fast jeder Vierte diesen Schritt befürwortet. Das Vorhandensein eigener Kinder beeinflusst die Einstellung. Während 21 Prozent der Kinderlosen für einen automatischen Anstieg des Renteneintrittsalters votieren, liegt die Zustimmung unter den Eltern nur bei 13,6 Prozent. Und auch das jeweilige Haushaltseinkommen spielt eine gewisse Rolle. Liegt es zwischen 3.000 bis 3.499 Euro, ist die Zustimmung mit 28 Prozent höher als bei einem Einkommen von 1.500 bis 1.999 Euro (17 Prozent). Außerdem gilt: Je höher die Bildung ist, desto eher stimmen die Menschen der Anbindung der Altersgrenze an die Lebenserwartung zu. Zwar ist auch unter denjenigen, die mindestens Abitur haben, nur jeder Vierte für diesen Schritt. Doch unter denjenigen, die eine Hauptschule besucht haben, fällt die Zustimmung mit 15,6 Prozent noch weit geringer aus. Prominente Ökonomen wie Axel Börsch-Supan, der der neuen Rentenkommission der Bundesregierung angehört, plädieren ebenso für die Anbindung der Altersgrenze an die Lebenserwartung wie internationale Institutionen wie die OECD oder der IWF. Für die Umfrage hat die GfK zwischen dem 18. und dem 28. Mai 1.015 Personen im Alter ab 14 Jahren befragt.

Foto: Alter Mann und junge Frau, über dts Nachrichtenagentur

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