EU gibt Millionen für Vernichtung von Wein aus

Laut einem Bericht des deutschen Nachrichtenmagazins Der Spiegel hat die Europäische Union seit 2014 fast eine Milliarde Euro für die Vernichtung von Lebensmitteln ausgegeben, wobei fast die Hälfte davon auf Wein entfiel. Dies geht aus einer Anfrage von Moritz Körner, einem Mitglied des Europäischen Parlaments von der Freien Demokratischen Partei Deutschlands, hervor.

Aus den Daten der EU-Kommission geht hervor, dass allein in den Jahren 2020 und 2021 mehr als 290 Millionen Euro für die Entsorgung von Wein ausgegeben wurden. Die Kommission schätzt außerdem, dass in diesem Jahr weitere 175 Millionen Euro für die Entsorgung von Wein ausgegeben werden. Von den insgesamt 468 Millionen Euro, die seit 2014 für die Vernichtung von Lebensmitteln ausgegeben wurden, entfielen rund 252 Millionen Euro auf französischen Wein. Überraschenderweise wurden in Deutschland in den Jahren 2020 und 2021 keine EU-Mittel für die Beseitigung von Wein verwendet, aber im Jahr 2023 werden voraussichtlich 6,5 Millionen Euro ausgegeben.

Der EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski hat die Lebensmittelvernichtung als „Maßnahmen zur Stabilisierung der Agrarmärkte“ gerechtfertigt und vorgeschlagen, dass einige der Lebensmittel vorübergehend vom Markt genommen und später verkauft werden. Er hat jedoch nicht erklärt, warum dieser Ansatz nicht auch bei Wein verfolgt wurde.

Körner kritisierte die Ausgaben der EU für die Vernichtung von Lebensmitteln und forderte Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, anstatt wettbewerbsfeindliche Praktiken zu subventionieren. Er plädierte dafür, dass sich die EU auf die Förderung der Nachhaltigkeit und die Verringerung der Lebensmittelverschwendung durch eine bessere Marktregulierung und die Unterstützung von Innovationen in der Lebensmittelindustrie konzentrieren sollte.

Die Enthüllungen über die Ausgaben der EU für die Lebensmittelvernichtung haben eine Debatte über die Wirksamkeit der EU-Agrarpolitik und ihre Auswirkungen auf Lebensmittelverschwendung und Nachhaltigkeit ausgelöst. Einige Experten haben argumentiert, dass die Subventionen und Vorschriften der EU zu einer Überproduktion und zu einem Mangel an Anreizen für Landwirte geführt haben, nachhaltige Praktiken anzuwenden, was zu einer Verschwendung von Lebensmitteln führt. Andere haben einen ganzheitlicheren Ansatz zur Verringerung der Lebensmittelverschwendung gefordert, der die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren der gesamten Lebensmittelversorgungskette einschließt. (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Rotwein (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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