Lockdown: Giffey fordert Lösungen von Arbeitgebern für Eltern

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat die Arbeitgeber in Deutschland dazu aufgefordert, berufstätige Eltern in den kommenden Wochen des harten Lockdowns zu unterstützen. „Die beschlossenen massiven Einschränkungen werden berufstätigen Eltern wieder viel abverlangen“, sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben). „Ich appelliere an alle Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, Eltern bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch in den kommenden Wochen pragmatisch zu unterstützen.“

Eltern und Arbeitgeber könnten diesmal von den Erfahrungen aus dem Frühjahr profitieren, so Giffey. Studien hätten gezeigt, dass jedes zweite Unternehmen in der Krise familienbewusste Maßnahmen eingeführt oder ausgeweitet habe. Drei Viertel der Eltern, die wegen der Kinderbetreuung mit ihren Arbeitgebern gesprochen hatten, erhielten demnach von diesen Unterstützung. „Es braucht auch jetzt das Bewusstsein und Verständnis dafür, dass Vereinbarkeit eine gemeinsame Aufgabe ist“, forderte Giffey. Zudem sei es wichtig, so Giffey, dass Familien in der andauernden Ausnahmesituation der Pandemie weiter staatliche Unterstützung erhielten – vor allem wenn sie die Kinderbetreuung wegen fehlender Alternativen ganz zuhause übernehmen müssen und deshalb ihrer Arbeit nicht nachgehen könnten. Dafür gebe es nach wie vor eine Entschädigung von 67 Prozent vom Nettoeinkommen – geregelt im Infektionsschutzgesetz. Daneben wurde die Zahl der Kinderkrankentage für 2020 erhöht, die jedem Elternteil jährlich zusteht, von 10 auf 15 pro Elternteil sowie von 20 auf 30 für Alleinerziehende. Das Arbeitsministerium prüfe zudem zügig Möglichkeiten für zusätzlichen bezahlten Urlaub, bestätigte die Ministerin. (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Franziska Giffey, über dts Nachrichtenagentur

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