Umweltminister wollen Plastik-Verbot auf Feldern

Robert Habeck, grüner Umweltminister von Schleswig-Holstein, will sich gemeinsam mit seinem baden-württembergischen Amtskollegen auf der Umweltministerkonferenz am 6. Juni in Bremen für das Verbot einer unappetitlichen Entsorgungspraxis einsetzen: Lebensmittel mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum werden bislang mit Verpackung geschreddert und in Biogasanlagen vergoren. Das berichtet der „Spiegel“ in seiner neuen Ausgabe. Die Gärreste, in denen oft noch Plastik enthalten ist, werden auf Feldern als Dünger eingesetzt.

Bundesweit werden jedes Jahr Hunderttausende Tonnen nicht mehr haltbare Lebensmittel bei den Discountern abgeholt und samt ihren Verpackungen von Entsorgern zerkleinert. Die dabei entstehende Masse erzeugt anschließend in Biogasanlagen oder Faultürmen von Klärwerken Strom. Plastikreste werden dabei nicht immer zuverlässig entfernt. Werden die Reste der vergorenen Masse auf Felder ausgebracht, dürfen immerhin 0,5 Prozent Fremdstoffe enthalten sein. Im März waren Plastikschnipsel in großem Umfang aus einer Kläranlage der Stadtwerke Schleswig in den Ostseearm Schlei geraten. Die Stadtwerke hatten für den Faulturm ihrer Anlage Abfälle des Lebensmittelentsorgers Refood bezogen, in denen sich noch Verpackungsreste befanden. Das Landeskriminalamt Kiel ermittelt gegen die Stadtwerke Schleswig und gegen Refood wegen des Verdachts der fahrlässigen Gewässerverunreinigung.

Foto: Bauer mit Traktor, über dts Nachrichtenagentur

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