Geld anlegen – aber wie?


Aktuell herrschen schwierige Zeiten für alle, die Geld anlegen möchten. Das Zinsniveau ist anhaltend niedrig, Besserung ist in naher Zukunft nicht in Sicht. Wir schauen uns an, wie man dennoch Renditen erzielen kann.

Die Quadratur des Kreises

Niedrigzins – das hieß 2016 nicht nur, wenig Zinsen zu bekommen, sondern teilweise sogar weniger als nichts. Wie das möglich ist? Einige Banken, die wegen der Zinspolitik der EZB kaum noch kostendeckend arbeiten konnten, verlangten tatsächlich Aufbewahrungsgebühren für Geldeinlagen, die einen bestimmten Betrag überschritten. Und auch für die dank ihres Rufs als besonders sichere Geldanlage beliebten 10-jährigen Bundesanleihen sank der Zinssatz im Sommer erstmals in den negativen Bereich.

Für Anleger bedeutet dies vor allem eins: Um eine Rendite zu erzielen, die wenigstens die Inflationsrate ausgleicht (damit das angelegte Geld nicht an Kaufkraft verliert), müssen sie bei der Geldanlage mehr Risiken eingehen. Eine sichere Geldanlage, die – idealerweise bei täglicher Verfügbarkeit – attraktive Zinsen einbringt? Diese Anlageform ist schon ohne Niedrigzins der unerreichbare Heilige Gral – und in der aktuellen Situation noch unrealistischer.

Denn allgemein lässt sich in Bezug auf verzinste Geldanlagen sagen: Je geringer das Verlustrisiko einer Geldanlage ist, desto niedriger ist der Zinssatz – er stellt eine Art Risikoprämie dar. Ähnlich sieht es in Sachen Laufzeit aus: Wer sein Geld fest anlegt, bekommt in der Regel mehr Zinsen als für ein täglich verfügbares Tagesgeld, und mit der Anlagedauer steigt der Zinssatz. Bei einer festen Anlage ist es nicht möglich, zu einem beliebigen Zeitpunkt auf das Geld zuzugreifen. Wer das trotzdem tun möchte, muss in diesem Fall normalerweise eine Vorfälligkeitsentschädigung an die Bank zahlen, die den Zinsvorteil zunichtemacht.

Momentan ist es daher wenig praktikabel, Geld über einen längeren Zeitraum fest anzulegen. Vielleicht bekommt man einen etwas höheren Zinssatz; sich diesen auf Jahre zu „sichern“, macht allerdings wenig Sinn – denn weiter sinken kann das Zinsniveau nicht. Was kann man also tun, um trotz der widrigen Voraussetzungen Geld sicher und gewinnbringend anzulegen?

Der Mix macht’s

Die Zauberworte lauten: Diversifizierung und Risikostreuung. An verfügbaren Finanzprodukten mangelt es nicht. Das Spektrum reicht vom klassischen Tages- oder Festgeld bis zu wertpapierbasierten Anlageformen. Um die Geldanlage optimieren zu können, sollte man sich zunächst fragen, zu welchem Zweck man überhaupt spart. Basierend auf dem Verwendungszweck legt man dann das Mischverhältnis von sicheren und spekulativen Anlageprodukten fest. Die sicheren Anlagen bilden den Grundstock, ein kleinerer Teil sollte in spekulativere Anlagen fließen, um die zu erwartende Rendite zu erhöhen. Wichtig ist vor allem, nie alles in ein einziges Produkt zu investieren.

Bei Wertpapieren sollte man stets auf das Verlustrisiko achten – das sich zumindest verringern lässt, indem man sein Risikokapital auf Fonds sowie Aktien stabiler Unternehmen verteilt. Hundertprozentige Sicherheit gibt es allerdings nicht.

Neben Aktien und Fonds existiert eine Vielzahl sogenannter Finanzderivate, bei denen sich zwar durch Effekte wie Hebelwirkung mit relativ kleinem Kapitaleinsatz große Gewinne erzielen lassen. Je nach Produkt kann es dabei aber zu Verlusten in unkalkulierbarer Höhe kommen. Auch deshalb ist es wichtig, stets rational zu agieren und sich im Vorfeld genauestens über alle Finanzprodukte zu informieren, in die man eventuell investieren möchte.

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