Was ist mit dem US-Dollar los?

Bereits im Mai dieses Jahres begann die Talfahrt des US-Dollars, als die Europäische Union in Erwägung zu, die Zahlungen vom US-Dollar auf den Euro umzustellen, nachdem Washington damit drohte, europäische Firmen, die im Iran tätig sind, ins Visier zu nehmen. Aber auch andere Länder dachten zu dem Zeitpunkt bereits über ähnliche Schritte nach.

Die Idee den Dollar zu „beseitigen“ ist nicht neu

Es ist keinesfalls eine neue Idee, den Dollar im internationalen Zahlungsverkehr zu beseitigen. Eine Reihe von Nationen haben neben der EU darüber nachgedacht. Aktuell versuchen Moskau (Russland) und Neu-Delhi (Indien) die US-Sanktionen zu umgehen, indem sie die eigenen Landeswährungen nutzen bei bilateralen Geschäften. Von der indischen Tageszeitung Economic Times wurde berichtet, dass so die Geschäfte im Rüstungsbereich erleichtert werden sollen.

Von der Zeitung wird ebenso berichtet, dass durch die US-Sanktionen zwei Milliarden US-Dollar in den Verteidigungsgeschäften zwischen Russland und Indien faktisch eingefroren sind, da die Zahlungen stecken bleiben. Nun versuchen die Länder dies zu vermeiden, indem sie den US-Dollar fallen lassen und die Abrechnungen auf die Landeswährung umstellen.

Bei Indien handelt es sich um einen der größten Abnehmer von russischen Rüstungsgütern. Beide Länder unterzeichneten Seite den 1960er Jahren Militärverträge im Wert von 65 Milliarden US-Dollar. Die aktuellen Handelsabkommen zwischen den beiden Ländern werden aktuell auf 12 Milliarden US-Dollar geschätzt. Die indische Regierung ist bereit, in einem Fünf-Milliarden-US-Dollar-Deal das russische Luftverteidigungssystem S-400 zu kaufen. Jedoch stellen sich die Vereinigten Staaten gegen diesen Deal, da sie ebenfalls versuchen, einen ähnlichen Deal zwischen Russland und der Türkei zu verhindern.

Rüstungsgeschäfte werden in US-Dollar abgewickelt

Derzeit werden die Rüstungsgeschäfte zwischen Russland und Indien in US-Dollar abgewickelt. Die Regierungen beider Länder haben bereits die verschiedenen Möglichkeiten diskutiert, wie die US-Sanktionen zu umgehen sind. In Zukunft könnten die Transaktionen in den Landeswährungen abgewickelt werden, wobei man sich am Wechselkurs einer Drittwährung orientiert, wie bspw. dem Singapur-Dollar als Vergleichsmaßstab. Es sollen laut internen Quellen Gespräche zwischen der Vijaya Bank und der Indian Bank auf indischer Seite und dem russischen führenden Kreditgeber Sberbank laufen. Bisher hat keine der Banken dem Deal zugestimmt.

Bis heute ist eine Option ausgeschlossen: das Zahlen in US-Dollar an nicht sanktionierte russische Unternehmen. Ein Spitzenbeamter der an den Gesprächen beteiligt ist, erklärte der indischen Tageszeitung, dass diese Option aus einem Grund abgelehnt wurde: Sie wirft viele Rechts- und Prüfungsfragen auf, vor allem da Rüstungsgeschäfte sehr genau betrachtet werden und niemand ein Risiko eingehen will.

Forex: Inmitten einer Flaute der Handelsrhetorik stieg der Dollar

Am Mittwoch kletterte der US-Dollar inmitten einer Flaute um den eskalierenden Handelsstreit zwischen den USA und China höher gegen einen Währungskorb. Der U.S. Dollar Index, der die Stärke des Dollars gegenüber einem Korb von sechs Hauptwährungen misst, stieg auf 94,78, also um 01,3 % (Stand 06:47 AM GMT) und damit lag er unter dem 11 Monatshoch von 95,13.

Gegenüber dem Yen festigte sich der US-Dollar mit einem Kursanstieg USD/JPY bis zu 110,12 und löste sich damit von dem mehr als einwöchigen Tiefständen von 109,54 am Dienstag.

Von den Investoren wird die japanische Währung oftmals als sicherer Hafen in den Zeiten von geopolitischen Spannungen und Marktturbulenzen angesehen. Der Schweizer Franken, der traditionelle „Sichere Hafen“ war gegenüber der US-Währung geringfügig niedriger mit USD/CHF auf bis zu 0,9956.

Anders der Euro, dieser war ein wenig niedriger und EUR/USD rutschte um 0,11 % bis 1.1578 ab. Dies geschah, nachdem der Präsident der Europäischen Zentralbank Mario Draghi wiederholte, dass die Geldpolitik weiterhin hartnäckig, geduldig und besonnen bleibt. Der risikointensive australische Dollar erholte sich, wobei AUD/USD um 02,7 % auf 0,7399 kletterte.

Produktionsalbträume, folgenschwere Datenschutzfehler und Handelskriege

Von China und den USA wurden Strafzölle auf umfangreiche Produktpaletten angekündigt und so spricht einiges dafür, dass ein Handelskrieg droht. Durch die Strafzölle in Höhe von 25 % könnten Unternehmen wie der Flugzeugbauer Boing indirekt empfindlich getroffen werden. Die Facebook-Aktie rutschte nach dem Datenskandal Cambridge Analytica in den Keller. Hier sollen Daten von bis zu 87 Mio. Nutzer mit der britischen Datenanalysefirma geteilt worden sein, wie CNN am 04. April berichtete. Das Tesla Model 3 scheint endlich Licht am Ende der Produktionshölle zu sehen, in der es sich seit einiger Zeit befindet, wie das Nachrichtenmagazin Wired am 03. April schrieb.

Es wird schwierig sein, den US-Dollar als Weltleitwährung abzulösen

Es ist laut den Analysten keine leichte aufgäben, den US-Dollar loszuwerden. Der US-Dollar benötigte fast ein Jahrhundert, bis das er den britischen Pfund verdrängen konnte, der im 19. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die globale Reservewährung war.

Zudem erklären die Experten, dass es schwer sei, alte Gewohnheiten zu brechen, da die meisten der globalen Absicherungen noch immer an den US-Börsen durchgeführt werden, wie bspw. Nymex oder ICE. Die Experten sagen zudem aus, dass der US-Dollar nach wie vor, aus vielen Gründen die beste Wahl, wenn es um eine internationale Handels- und Reservewährung geht. Derzeit ist das gesamte internationale Finanzsystem um die Vereinigten Staaten herum strukturiert und um die zentrale Rolle des Dollars. Für Informationen zum Währungssytem besuchen Sie auch iFOREX Broker.

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