3D Drucker – Consumer-Geräte Absatz steigt

Zweidimensional auf einem Blatt Papier zu drucken, gehört zum „alten Eisen“. Seit längerer Zeit ist die dritte Dimension hinzugekommen. Mit 3D Druckern ist es möglich räumliche Objekte aufzubauen. Dafür gibt es viele Techniken, wobei die Verbreiteste ist, Objekte aus geschmolzenen Kunststoff herzustellen. Allerdings gibt es auch 3D-Drucker, die es ermöglichen, Metall, Keramik oder flüssigen Kunstharz zu verarbeiten. 3D-Drucker werden für den Heimgebrauch ebenso angeboten, wie für die Industrie. Mittlerweile existieren Geräte, die groß genug sind, um ein Haus zu bauen.

3D-Druck wird revolutionäre Folgen haben

Bereits 2015 gehörte der 3D-Druck zu den größten Trends des Jahres. 2014 lag der globale Umsatz im Bereich 3D-Printing bei schätzungsweise 3,3 Mio. US-Dollar und soll laut den Prognosen bis 2019 das Sechsfache betragen.

Es ist recht gut vorstellbar, was ein 3D-Drucker in einem Privathaushalt verändern kann. Doch im industriellen Bereich wird der 3D-Druck revolutionäre Folgen haben und das gesamte Denken über die industrielle Fertigung verändern. Schon längst hat der Einzug der modernen Technologie begonnen. Das zeigt Ultimaker mit seinem neuen 3D-Drucker Ultimaker 3, der eher für Firmenkunden als für Bastler gedacht ist.

Eine Umfrage der Unternehmens- und Steuerberatung PwC unter mehr als 100 produzierenden US-Unternehmen ergab, dass bereits im Februar 2014 10 % der Unternehmen Erzeugnisse und Bauteile im 3D-Druck-Verfahren produzierten. Dazu gehörten beispielsweise Google (Unterhaltungselektronik) und General Electric (Düsentriebwerke, medizinische Geräte, Bauteile für Haushaltsgeräte) sowie Invisalign (Zahnspangen). Beim Durchbruch des 3D-Druck-Verfahrens spielt neben der Anwendung natürlich auch die Innovationstätigkeit der Erfinder eine entscheidende Rolle.

Bei industriellen Einsatz des 3D-Druck-Verfahren stellt die extreme Flexibilität große Vorteile dar, durch die sich maßgeschneiderte Produkte unkompliziert herstellen lassen. Weitere Vorteile sind das Wegfallen von aufwendigen Zusammenbau und Lagerhaltung sowie die leistungsfähigeren und effizienteren Materialeigenschaften der „gedruckten“ Erzeugnisse.

Im Bildungswesen finden 3D-Drucker zu wenig Berücksichtigung

In die Weiterentwicklung und Nutzung des 3D-Drucks wurde in den letzten Jahren bereits viel Potenzial investiert. Laut einer YSoft Studie ist dem 3D-Druck der Zugang im schulischen Bereich erschwert. Das bedeutet, dass die Studie zutage brachte, dass an den Schulen, Hochschulen und Universitäten der Zugang zu 3D-Druckern überraschend stark eingeschränkt ist. 87 % der Einrichtungen berichteten, dass bereits 3D-Drucker installiert wurden, aber der Zugang für die Schüler und Studenten beschränkt wird. Von insgesamt 60 % der angefragten Schulen ist ein Erwerb von 3D-Druckern geplant oder diese sind bereits vorhanden.

Den beteiligten Pädagogen wurden im Rahmen der Umfrage eine breite Palette an Fragen gestellt. Die Befragten nannten als Gründe für den relativ begrenzten Einsatz deine mangelnde Orientierung, fehlende Kontrolle über Materialkosten und Zeit sowie die Unfähigkeit, den Zugang für die Schüler und Studenten zu verwalten. Von dem Direktor der International Data Cooperation (IDC) Research hieß es, dass immer wieder davon Kenntnis erhalten wird, dass Schulen 3D-Drucker kaufen, aber zugleich den Zugang bzw. die Benutzung sperren. Die Bildungseinrichtungen sehen zugleich keine Möglichkeit, den Zugang und die entstehenden Kosten zu kontrollieren bzw. dokumentieren.

Die Motivation, Kreativität und die neue Technologie zählen zu den wichtigsten Faktoren, wenn es um den Kauf von 3D-Druckern geht. Besonders die Bereiche Technologie, Mathematik, Kunst und Wissenschaft können von dieser Technologie profitieren. Daher ist die Einschränkung oder die fehlende Erlaubnis zur Nutzung der 3D-Drucker kontraproduktiv.

Die weltweiten Ausgaben für 3D-Druck wachsen jährlich

Bis 2020 sollen laut einem Update zum „Worldwide Semiannual 3D Printing Spendig Guide“ des Marktforschungsunternehmens IDC sollten die Ausgaben im Bereich 3D-Druck (3D-Drucker, Materialien, Software) sowie die damit verbundenen Serviceleistungen bis 2020 um jährlich 22,3 % wachsen.

Die geschätzten Ausgaben für 2016 von $ 13,2 Milliarden an weltweiten Ausgaben sollen sich bis 2020 verdoppeln und $ 28,9 Milliarden erreichen. Die IDC gab Mitte 2016 noch eine Prognose von $ 35,4 Milliarden bis 2020 aus.

Rund ein Viertel der Umsätze sollen von den USA generiert werden. Westeuropa, Asien-Pazifik und Japan sollen zusammen für mehr als 50 % der Ausgaben verantwortlich sein. Auf den Märkten in den Regionen Naher Osten und Afrika sowie Zentral- und Osteuropa wird hingegen das stärkste Wachstum verzeichnet. Bis 2020 wird das Umsatzwachstum in Westeuropa die Lücke zu den USA schließen. Fünf der acht in dem Report untersuchten Regionen werden ein Umsatzwachstum von über 200 % in dem Prognosezeitraum über fuenf Jahre verzeichnen.

3D-Drucker für Endverbraucher

Nach einem Bericht des IT-Marktforschungsunternehmens Context sind die weltweiten Auslieferungen von 3D-Druckern in den ersten drei Quartalen 2016 um 25 % gestiegen. Bei 96 % der Geräte handelt es sich um günstige Consumer-Geräte, die einen Durchschnittspreis von unter $ 1000 aufweisen. Die führenden Hersteller in dem Bereich bleibt weiterhin der taiwanische Hersteller XYZprinting mit einem Anteil von 22 % der Geräte. Die großen Unternehmen wie 3D System und Stratasys haben sich hingegen aus dem Consumer-Bereich zurückgezogen bzw. verzeichnen große Rückgänge, während andere Unternehmen wie Start-ups über Crowdsourcing Kampagnen den Einstieg schaffen.

Industrie 4.0 – das Schlagwort des Zukunftsprojekts 3D-Druck

In Deutschland wird das Zukunftsprojekt 3D-Druck unter dem Schlagwort „Industrie 4.0“ gehandelt. Die Bundesregierung steckt laut Finanzplan bis zu 200 Mio. Euro in die smarte Aufrüstung. Doch noch stockt die Erfolgsstory: Es müsse neue Kontrollinstrumente für die Qualitätsstandards her, die Materialeigenschaften und die geringe Durchflussleistung bereiten der Industrie Schwierigkeiten. Zudem benötigen viele Drucke noch eine manuelle Nachbearbeitung. Dazu kommt erschwerend, dass die Industrieriesen sich mit ihren Entwicklungen bedeckt halten, aufgrund der Angst vor der Konkurrenz. Würden sie die Entdeckungen wie die Maker Community auf Plattformen wie bspw. Google 3D Warehouse teilen, dann könnte der 3D-Druck sicherlich schneller aus seinen Kinderschuhen entwachsen.

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