Luisa Neubauer kritisiert Deutschlands Rolle bei Klimakonferenz

Fridays for Future-Aktivistin Luisa Neubauer sieht Deutschlands Glaubwürdigkeit in der internationalen Klimapolitik in Gefahr. „Man kann nicht hier große Reden von Klimaschutz halten, aber zu Hause dafür sorgen, dass immer mehr fossile Energien verbrannt werden“, sagte Neubauer am Montag dem TV-Sender RTL. „Das raubt jegliche Glaubwürdigkeit für ein Land wie Deutschland.“ Dies gelte insbesondere für den Vorschlag, die Kohleverstromung wegen unsicherer Bundesmittel für die Energiewende bis nach 2030 zu verlängern.

Das Fernbleiben von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) an der Konferenz sei bedauerlich, aber nachvollziehbar. „Es wäre natürlich wichtig, dass Robert Habeck kommt. Und es zeigt, dass es sich lohnt, auch für das Weltklima seinen Haushalt im Griff zu haben.“

Allerdings komme es „vor allem darauf an, was Olaf Scholz sagt. Und genau das reicht vorne und hinten noch nicht“, so Neubauer. Kritik übte Neubauer auch an Konferenz-Gastgeber Sultan Ahmed Al-Jaber, der einen Ölkonzern leitet und den Ausstieg aus fossilen Energie infrage gestellt hatte.

„Ich halte es für einen großen Fehler, dass man Al-Jaber überhaupt benannt hat. Natürlich sind da widersprüchliche Interessen im Spiel, das kann man niemandem erzählen.“ Gleichzeitig ruhe auf Dubai die Hoffnung, „Staaten weltweit zusammenzubringen, damit sie sich einigen können. Das heißt, wir sind als Aktivisten auch gerade deshalb hier, weil wir dafür kämpfen wollen, dass dieser Ort eben nicht einseitig an die Lobbyisten geht“, so Neubauer. (dts Nachrichtenagentur)



Foto: Luisa Neubauer (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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